Velbert/Heiligenhaus. Die Volkshochschule in Velbert zieht um ins neue Forum. Lange hat es gedauert.
„Nedderstraße“ – das ist in Velbert ein Synonym für Volkshochschule. Oder besser: für VHS. Tausende sind hier ein- und ausgegangen in den vergangenen fünf Jahrzehnten, haben Sparchen gebüffelt oder sich mit gesunder Ernährung beschäftigt. Im Keller wurden Semestereröffnungspartys gefeiert, an den Wänden hängen noch die Fotos der letzten Ausstellung.
Es kommt tatsächlich etwas Wehmut auf bei dem Gedanken: VHS – das ist künftig nicht mehr Nedderstraße. Die VHS zieht um ins neue „Forum Velbert“. Für alle, die sich noch nicht an den Namen gewöhnt haben: ins umgebaute Forum Niederberg.
Dabei haben sie doch so lange darauf gewartet: Dass es endlich neue, attraktive Räume für die VHS in Velbert geben möge. Michael Beck erinnert sich, dass er vor 19 Jahren als neuer Beigeordneter nach Heiligenhaus kam und damals schon Vorsteher des Zweckverbandes wurde. Das ist der Verband der Städte Velbert und Heiligenhaus mit dem Zweck, gemeinsam Volkshochschule anzubieten.
In unzähligen Sitzungen habe es immer neue Vorschläge für neue Standorte gegeben, erinnert sich Beck. Aus allen ist nichts geworden. Beck ist – fast zwei Jahrzehnte später – längst Bürgermeister in Heiligenhaus, zudem immer noch Verbandsvorsteher, da kann er endlich darüber sprechen, dass die VHS umzieht in neue Räume.
13 Kursräume und neun Büros bezieht die Volkshochschule im neuen zweiten Stock des Forums, und zwar schon nächste Woche. VHS-Leiter Rüdiger Henseling schwärmt von den neuen Whiteboards, von kurzen Wegen, vom modernsten Standard – und alles barrierefrei erreichbar. Das eröffne der VHS neue Möglichkeiten, ist Henseling überzeugt. Zum Beispiel Firmen anzusprechen für gezielte Bildungsangebote und damit neue Kundschaft zu gewinnen. „Das können Sie hier nicht machen“, sagt der VHS-Leiter. „Hier“ ist in diesem Fall die Nedderstraße. 50 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.
Der Umzug findet vom 18. bis 21. Juli statt. In dieser Zeit ist die Schule auch nicht zu erreichen. Aber dann geht es weiter und zwar „volles Programm“, wie Henseling sagt. Der Umzug sollte kein Grund sein, sich erstmal mit sich selbst zu beschäftigen.
Und so bietet die VHS im Herbstsemester rund 400 Kurse an, 20 mehr als im letzten Semester. 14.400 Unterrichtsstunden sind geplant und zwar an allen Standorten, keinesfalls nur im neuen Forum. 25 Prozent finden beispielswiese in Heiligenhaus statt, andere in Langenberg an der Donnerstraße oder in Neviges an der Elberfelder Straße.
Das „Forum Velbert“ wird am 24. September offiziell mit einer Feier eröffnet. Kundinnnen und Kunden der VHS füllen das Haus aber schon deutlich vorher mit Leben. Das neue Semester beginnt am 1. August. Ab dann können sich die Kursteilnehmer selbst ein Bild machen, ob die VHS-Leute zurecht begeistert von ihren neuen Räumen.
Vermutlich bis Ende September finden noch Integrationskurse, die bereits begonnen haben, in der Nedderstraße statt. Dann heißt es endgültig – nach 50 Jahren: Der Letzte macht die Tür zu.
Das neue Programm ist da
Zum zweiten Mal gibt die Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus ein Programm im Format DIN A 5 heraus. Es ist in einer Auflage von 6.500 Stück erschienen und liegt in den Geschäftsstellen, aber auch an vielen anderen Orten in beiden Städten aus. Online steht das Programm unter www.vhs-vh.de.
Die VHS bietet unter anderem Unterricht in elf Sprachen an. Es gibt Anfängerkurse in neun Sprachen.
Auf 14 ist die Zahl der Gesundheitskurse gestiegen, die die VHS in Zusammenarbeit mit dem Verein „Schlüsselregion“ anbietet.
Im neuen Semester bietet die VHS eine viertägige Vortragsreihe zum Thema Energiewende und Heizungsgesetze an. Die Teilnahme ist kostenlos.
Etwa 400 Menschen nehmen an insgesamt 22 parallellaufenden Deutschkursen teil. Die VHS erfüllt damit aus Sicht ihres Leiters Rüdiger Henseling auch eine wichtige soziale Aufgabe für die Gesellschaft.