Mettmann. Risse, Unebenheiten und Belagausbrüche im roten Kunststoff waren eindeutige Anzeichen dafür, dass die Laufbahn auf der Sportanlage des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern dringend saniert werden muss.
„Ansonsten hätten wir die Anlage bald sperren müssen“, sagt Ferdinand Ortmann von der städtischen Grünflächenabteilung. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende September dauern, solange muss die Sportanlage samt Kunstrasenplatz gesperrt bleiben. Zusammen mit den Vereinen hat die Stadt Lösungen erarbeitet und kann me-sport und der Schule Ausweichsportstätten anbieten.
Dass die Laufbahn der Vereins- und Schulsportanlage nach 16 Jahren umfangreich saniert werden muss, überrascht Tobias Knoll vom Planungsbüro Geo3, das die HHG-Sportanlage geplant hat, nicht. Länger als 16 Jahre hält so eine Anlage in der Regel nicht“, meint er. Zusätzlich muss aber auch die Tragschicht der Laufbahn an einigen Stellen
ausgebessert werden.
Anfang dieser Woche sind die Arbeiten angelaufen. Zunächst wird der Kunststoffbelag von der Bahn entfernt. „Damit sind wir fast fertig“, sagt Christoph Sabel von der STRABAG Sportstätten GmbH, das die Sanierung ausführt. Anschließend wird die Asphaltdecke der Laufbahn abgetragen. Wenn die Ausbesserungen der Tragschicht abgeschlossen sind, kann eine neue Asphaltdecke eingezogen werden. Drauf kommt eine Basisdecke (Elastikdecke) aus Kunststoff, bevor abschließend die sogenannte Nutzschicht als Gießbelag aufgetragen wird. Knoll: „Diese Arbeiten können wir nur durchführen, wenn das Wetter mitspielt und die Asphaltschicht sowie die Basisdecke absolut trocken sind.“ Deshalb könne noch kein genaues Datum genannt werden, wann die Sanierung abgeschlossen ist und die Sportanlage wieder freigegeben werden kann.
Während es sich bei der alten Laufbahnoberfläche ebenso wie bei den Flächen für Leichtathletik und Basketball an den Kopfseiten des Fußballplatzes, um eine wasserdurchlässige Nutzschicht handelt, die als Spitzbeschichtung aufgetragen wurde, ist die neue Nutzschicht wasserundurchlässig und wird nicht aufgespritzt, sondern auf die
Basisdecke gegossen. „Dieses Material ist strapazierfähiger und hält viel länger, bis zu 30 Jahre“, so Knoll. Dafür muss bei der Entwässerung der Sportanlage nachgerüstet werden.
Die erste Mettmanner Kunststofflaufbahn war mit nicht unerheblichen Mittel des „Vereins zur Förderung des Sports – insbesondere zur Errichtung einer Tartanbahn“ gebaut worden und zusammen mit dem Kunstrasenplatz vor 16 Jahren für den Schul- und Vereinssport freigegeben worden.
Die Schulverwaltung und das Amt für Verkehr, Tiefbau und Grünflächen hat zusammen mit Mettmann-Sport, dem ASV und Mettmann 08 ein Nutzungskonzept für die Sportflächen Auf dem Pfennig während der zweimonatigen Sanierung auf der HHG-Sportanlage erarbeitet. Mettmann 08 und der ASV zeigten sich gegenüber Mettmann-Sport sehr entgegenkommend. Der Verein kann die Plätze des ASV und von Mettmann 08 mitbenutzen. Außerdem wurde eine Teilfläche des Bolzplatzes, auf dem die Traglufthalle stand, für den Trainingsbetrieb hergerichtet. Die Schulverwaltung hat dem Verein dafür die räumliche Infrastruktur (Magazin für die Sportgeräte, mobiles WC) bereitgestellt. Darüber hinaus kann die Werfer-Anlage auf dem HHG-Gelände fürs Training der Fußballjugend genutzt werden. Der Sportunterricht des Heinrich-Heine-Gymnasium kann ebenfalls auf die Sportanlage Auf dem Pfennig durchgeführt werden. Weitere Ausweichsportstätten stellt die Stadt auf der Sportanlage Gruitener Straße zur Verfügung.
Der Kunstrasen des Fußballplatzes auf der HHG-Sportanlage soll in zwei Jahren erneuert werden. Dann ist er fast 20 Jahre alt. „Normalerweise hat so ein Kunstrasen eine Haltbarkeitsdauer von zwölf Jahren“, sagt Knoll. Durch den Starkregen vor zwei Jahren hatte der Fußballplatz gelitten, konnte aber durch die Hausmeister / Platzwarte gewalzt und wieder so hergerichtet werden, „dass er jetzt noch zwei Jahre lang bespielbar ist“, sagt Ortmann.