Velbert. An heißen Tagen ist Trinkwasser ein begehrtes Gut. Doch nicht immer ist es beim Bummel durch die Innenstadt einfach zu bekommen. Deshalb haben das Jugendparlament und die Koordinierungsstelle Klimaschutz nun eine Initiative für kostenfreies Trinkwasser gestartet, der sich schon einige Händler und Einrichtungen angeschlossen haben.
In dicht bebauten Innenstädten und Stadtteilzentren kann die Versorgung mit Wasser schnell zum Problem werden. Besonders hitzeempfindliche Personen leiden, wenn nirgendwo ein Schluck kühlendes Nass verfügbar ist. Die bundesweite „Refill-Initiative“ möchte hier Abhilfe schaffen.
Mit einem runden, blauen Aufkleber können öffentliche und private Einrichtungen, Ladenlokale, Arztpraxen und Apotheken darauf aufmerksam machen, dass Passanten ihre Wasserflaschen kostenlos mit Trinkwasser nachfüllen können.
Seit einigen Wochen mehren sich auf der Refill-Karte (www.refill-deutschland.de) auch Anlaufstellen in Velbert. Dafür sorgt eine Initiative der Koordinierungsstelle Klimaschutz und des Jugendparlaments. Die lokalen Händler wurden gefragt, ob sie sie an der Aktion teilnehmen möchten. Daraufhin verteilten die Mitglieder des Jugendparlaments dann die markanten „Refill-Aufkleber“.
Diese zeigen in den Schaufenstern der teilnehmenden Läden unverkennbar an, dass dort gerne auf Anfrage kostenfreies Trinkwasser ausgeschenkt wird.
„Die Refill-Aktion ist ein weiterer Schritt um Velbert, vor allem in der Sommerzeit, nachhaltiger zu gestalten. Zusätzlich kann jeder an der Aktion teilnehmen und auch einkommensschwächeren Menschen wird eine einfachere und kostenlose Alternative zu Plastikflaschen geboten“, hebt Henriette Morgenroth vom Jugendparlament hervor.
Wer an der Aktion teilnehmen und kostenfrei Trinkwasser anbieten möchte, kann sich an die Stadt Velbert wenden. Die Refill-Aufkleber können dort per E-Mail an klimaschutz@velbert.de angefordert werden.
Auch für Barbara Bussemas, Inhaberin von Mode Aktuell Bussemas, ist die Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen: „Für meine Kundinnen, Mitarbeiterinnen und mich kaufe ich seit vielen Jahren Wasser mit und ohne Kohlensäure in Glasflaschen. Einige Kundinnen verlangen aber auch explizit Leitungswasser. Von Rom in Italien kenne ich die Trinkwasserbrunnen, die ich während meines Aufenthaltes gerne genutzt habe. In meinem letzten Urlaub gab es im Hotel auf jeder Etage einen Wasserspender, um Plastikmüll zu vermeiden. Dies wurde von den Gästen sehr gut angenommen. In meinem Unternehmen versuche ich den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten, deshalb unterstütze ich die Refill-Aktion sehr gerne“.
Mittlerweile gibt es in Velbert zwölf Anlaufstellen. Auf der Liste finden sich neben der Einzelhändlerin für Damenmode auch Apotheken, Friseurläden, Reisebüros und sogar Immobilienmakler.
„Die Teilnahme von Mode Aktuell Bussemas freut uns besonders, da unsere Klimaanalyse entlang der Velberter Fußgängerzone den größten Belastungsraum für Hitze identifiziert hat. Zudem ist im Klimafolgenanpassungskonzept, welches der Rat im kommenden Herbst verabschieden soll, die Verbesserung der Trinkwasserverfügbarkeit als eine der Kernmaßnahmen definiert“, erklärt Klimaanpassungsmanager Thomas Geißler.
Die Stadt Velbert prüfe laut Geißler demnächst in welcher ihrer Einrichtungen das Refill-Konzept angeboten werden könne. Auch die Technischen Betriebe suchten nach Möglichkeiten, wie und wo Trinkwasserbrunnen in Velbert ausgebaut werden könnten.
In einem ersten Schritt soll die Refill-Aktion noch bekannter gemacht werden. „Das Angebot schließt bereits mehrere Stadtteile Velberts mit ein, wir wollen es aber noch einfacher verfügbar machen“, erklärt Marika Hübinger vom Jugendparlament.
So soll ein großes Netzwerk in Velbert entstehen, welches möglichst viele unterschiedliche Stadtteile umfasst. Deshalb sind allen voran Velberter Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sowie Gesundheitseinrichtungen im gesamten Stadtgebiet dazu aufgerufen, sich für eine Teilnahme bei der Koordinierungsstelle Klimaschutz zu melden. Die Refill-Aufkleber können per E-Mail an klimaschutz@velbert.de angefordert werden.