Wülfrath. Auf den Dächern des Wülfrather Logistikzentrums entsteht die größte Dach-Photovoltaikanlage in NRW. Wenn sie ans Netz geht, kann sie Strom für etwa 15 Prozent der Wülfrather Haushalte produzieren. Start soll im September sein.
Investor und Betreiber der Anlage sind die Stadtwerke Wülfrath. „Wir sind sehr gut im Zeitplan“, freut sich Stadtwerke-Chef Dr. Heiko Schell. Im April hat die Firma Rheinland Solar aus Neuss, die zuvor die Ausschreibung gewonnen hatte, mit den Arbeiten begonnen.
Fünf Wochen lang haben Sattelzüge die etwa 11.000 Solarmodule angeliefert. Begonnen wurde mit dem Gebäudekomplex an der Röntgenstraße in Nachbarschaft zum Ford-Tennisklub. Mit Spezialaufzügen wurden die Module auf das Dach in 13 Metern Höhe gebracht. Danach war alles nur noch Handarbeit.
Grund: Die 1,8 Millimeter dicke Abdeckfolie, die die Dächer schützt, darf nicht beschädigt werden. Erst wurden Aluminiumprofile angebracht, die auf Gummiprofilen installiert wurden. Diese Profile selbst werden mit Filzgleitern geschützt. Dann wurden und werden die Module einzeln an die Standorte getragen.
Auf den ersten beiden Dächern ist die Anlage fertig. Auf dem Dach des dritten Komplexes zwischen Henry-Ford-II-Straße und Panorama-Radweg sind die Arbeiter noch im Einsatz. Am 31. August wollen die Stadtwerke mit Gästen die Einweihung der Anlage feiern. Erste Einladungen sind bereits verschickt.
Nach einer Testphase soll ab Mitte September Sonnen-Strom ins Netz gespeist werden. Die Module auf den Dächern sind nach Süden ausgerichtet. Heiko Schell geht davon aus, dass die Anlage im Jahr 4,1 Millionen Kilowattstunden Strom liefern wird. Das würde in etwa dem Verbrauch von 15 Prozent der Wülfrather Haushalte entsprechen, erklärt der Leiter der Stadtwerke. „Ein Leuchtturmprojekt“, sagt er.
Die Stadtwerke haben auch vorher schon Unternehmen und Privathaushalte mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Mit dem Projekt Logistikzentrum erreichen sie aber ganz neue Größenordnungen. Doch das soll erst der Anfang sein. Schell hofft, dass das „Leuchtturmprojekt“ einen Nachahmungseffekt zur Folge hat. „Dann gucken wir mal, wo wir in Zukunft noch mehr grünen Strom erzeugen können.“
Insgesamt investieren die Stadtwerke 4,1 Millionen Euro in die neue Anlage. Für die Nutzung der Dächer zahlen sie eine Pacht.