Mettmann. Es weihnachtet bereits im Evangelischen Krankenhaus Mettmann und die ersten Weihnachtsbäume sind bereits auf den Stationen des Hauses eingezogen. Ein ganz besonderer Tannenbaum steht in diesem Jahr jedoch im Foyer des Krankenhauses, seine bunten Anhänger sind mit Wünschen von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten beschriftet – sie alle sind derzeit im Oberhausener „Friedensdorf“ untergebracht – weit weg der Heimat und ohne ihre Familien.
„Unser Krankenhaus hat das Friedensdorf International in der Vergangenheit bereits unterstützt, das heißt, wir haben verletzte Kinder aus den Krisengebieten im EVK Mettmann kostenfrei medizinisch versorgt und betreut“, erklärt Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido. „Die Kinder waren oft mehrere Wochen bei uns, sind den Ärzten und Pflegekräften natürlich auch ans Herz gewachsen und waren wirklich tapfere und liebe Patienten“. Viele der Kinder leiden an orthopädischen Fehlstellungen, Knochenentzündungen oder schweren Narbenkontrakturen durch Verbrennungen, die in den Krankenhäusern nach neuesten Standards behandelt und versorgt werden.
Wissend, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Kinder im Friedensdorf, fernab ihrer Heimat und Familien untergebracht sind, soll den jungen Patienten die schwere Zeit zumindest mit einer kleinen Freude erleichtert werden – auch wenn das christliche Fest in vielen Herkunftsländern nicht bekannt ist. „Wir werden am Ende des Jahres ein Friedensfest mit den Kindern feiern und freuen uns sehr darüber, dass das EVK Mettmann die Geschenkaktion zugunsten unserer Schützlinge organisiert“, sagt Natalie Broll vom Friedensdorf International.
Aktuell werden 170 Kinder durch das Friedensdorf betreut, sie kommen zum jetzigen Zeitpunkt aus Afghanistan, Angola, Kamerun, Irak/Kurdistan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Gambia.
Die Wunschanhänger im Krankenhausfoyer kann jeder der sich beteiligen möchte – allein oder mit mehreren – vom Baum nehmen. Bis zum 18. Dezember sollte der erfüllte Wunsch als Geschenk an der Zentrale des Krankenhauses abgegeben werde. Wichtig ist: Name und Alter des Kindes müssen auf dem Paket vermerkt werden, denn nur so können die Geschenke den Kindern richtig zugeordnet werden.
„An unserem Wunschbaum hängen nun 100 Anhänger und wir würden uns sehr freuen, wenn am Ende wirklich jeder Kinderwunsch erfüllt wird. Daher freue ich mich über jeden, der sich engagiert – für die Jüngsten der Gesellschaft, die schon viel zu früh großes Leid erfahren mussten“, betont Jessica Llerandi Puldio. Auch sie wird sich in Kürze auf den Weg machen und einen Wunsch für ein Kind im Friedensdorf erfüllen.