Patrick Kosog aus Wülfrath hat ein Modell des Alsfelder Rathauses gebaut. Foto: privat
Patrick Kosog aus Wülfrath hat ein Modell des Alsfelder Rathauses gebaut. Foto: privat

Wülfrath. Der Wülfrather Patrick Kosog hat das Alsfelder Rathaus im Maßstab 1:40 nachgebaut. Zum Dank gab es Post aus der Stadt im mittelhessischen Vogelsbergkreis.


Das Rathaus der kleinen Stadt Alsfeld hat Patrick Kosog als Vorlage für ein neues Modell ausgesucht. „Einen Bezug zu Alsfeld habe ich nicht, es war eine spontane Entscheidung gewesen, das Rathaus nach zubauen“, so Kosog. Bei einer Recherche im Internet sei der auf das Gebäude aufmerksam geworden. Und er wich ab von seiner Ursprungsidee, denn eigentlich wollte der Wülfrather ein Rathaus nachbauen, das er durch Ausflüge oder Reisen bereits besucht hat. In der engeren Auswahl standen Wernigerode (Sachsen-Anhalt),  Melsungen (Hessen) und Michelstadt (Hessen). Sie alle wurden es letztlich nicht.

Das Alsfelder Rathaus mit einem Erdgeschoss aus Arkaden aus Stein und in den weiteren Geschossen einer Fachwerkkonstruktion haben es dem Wülfrather besonders angetan.
„Für mich sah es sehr harmonisch aus und somit beschloss ich, dieses Rathaus nachzubauen“. Kosog war zuvor noch nie ins Alsfeld, was den Modellbau erschwerte. Geholfen hat im beim Studium der Pläne sein Beruf. Er ist Vermessungstechniker.

Er recherchierte im Internet und fand Bestandspläne im Architekturmuseum bei der TU Berlin. Weitere Informationen kamen unter anderem von der Stadt und dem Stadtarchiv Alsfeld oder aus dem Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden.

Der Nachbau ist eine Rekonstruktion aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das historische Gemäuer wird nun auch ein Innenleben erhalten, das mithilfe von Postkarten aus dem Jahr 1912 rekonstruiert wird.

„Der Bau begann Ende Juni 2023 und wird voraussichtlich bis Mitte 2024 fertiggestellt“, so Kosog. Das Gebäude bestehe aus Holz, Spachtelmasse, Plexiglas, Fliesen, Messing und Acrylfarbe. Und einige Teile waren reine Fleißarbeit: Rund 5.000 Dachziegel hat der Wülfrather aus dünnen Balsaholz gefertigt.

Sein Projekt bescherte ihm mediale Aufmerksamkeit: Zeitungsberichte wurden verfasst, der Rundfunk klopfte an, auch in den Live-Ticker der Tagesschau im Internet schaffte es der Wülfrather letztlich. Patrick Kosog war überrascht, denn im Grunde war es ein „privates Projekt gewesen“. Jüngst kam Post aus Mittelhessen an: „Der Brief war vom Bürgermeister der Stadt Alsfeld höchstpersönlich“, freut sich Patrick Kosog.

Auch in der Kalkstadt sind seine Modelle bekannt. Seit 2022 stellt er einmal im Jahr „Gebäude und ihre Architekturen“ aus. 2025 wird es allerdings anders sein. Kosog stellt dann zum ersten mal außerhalb von Wülfrath aus: Sein Alsfelder Rathaus wird dann im Alsfelder Rathaus zu sehen sein.