Schüler erkunden eine interaktive Lernstation. Foto: Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel
Schüler erkunden eine interaktive Lernstation. Foto: Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel

Düsseldorf/Essen. Die Theodor-Fliedner-Schule in Essen wird noch bis zum 14. Februar 2024 die Mitmachausstellung „Echt Klasse!“ zeigen, um Schülerinnen und Schüler gegen sexualisierte Gewalt zu stärken. Danach wandert die Ausstellung an die Astrid-Lindgren-Schule in Mülheim.


Die Gefahr für Kinder und Jugendliche, verstärkt Misshandlung und Missbrauch ausgesetzt zu sein, ist weiterhin akut. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie mit Lockdowns und zahlreichen Einschränkungen wurde diese vulnerable Gruppe noch mehr isoliert. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt Angebote zu schaffen bzw. fortzuführen, die Kinder sensibilisieren, stärken sowie ihnen Hilfen an die Hand geben. Das ist das erklärte Ziel der interaktiven Wanderausstellung „Echt Klasse!“, die sich gezielt an Grundschulen sowie 5. und 6. Klassen wendet, um die Kinder frühzeitig und mit viel Freude am Entdecken mit den wichtigsten Präventionsprinzipien vertraut zu machen. Die Kinder lernen, wie sie sich vor Übergriffen und Missbrauch besser schützen können.

Die Mädchen und Jungen werden an sechs Stationen in kindgerechter Form über sexuelle Übergriffe informiert und im Wissen um ihre Rechte und Kompetenzen gestärkt. Die spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema verstärkt den Lerneffekt. Damit erreicht die Ausstellung die am häufigsten von Missbrauch betroffene Altersgruppe. Sie macht Kindern Mut, den eigenen Gefühlen zu vertrauen und sich Hilfe bei einer Vertrauensperson zu holen.

Die Nutzung des interaktiven Mitmachparcours ist für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kostenfrei – dies wird möglich durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in Kooperation mit der Deutschen Kinderschutzstiftung „Hänsel+Gretel“. Inhaltlich unterstützt werden die Teilnehmer dabei von der Fachberatungsstelle der AWO, die eine Fortbildung für die Lehrerinnen und Lehrer sowie einen Elternabend durchführt.

Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel fördert Kinderbewusstsein in Deutschland. Erwachsene sollen lernen, kinderbewusster zu denken und zu handeln. Damit Kinder nicht verloren gehen, initiiert und fördert Hänsel+Gretel seit 1997 über 500 Projekte. Diese sollen die Lebenswelt von Kindern verbessern und Erwachsene dazu bringen, die Welt mit Kinderaugen zu sehen und danach zu handeln. Die Wanderausstellung „Echt Klasse“ der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel wurde in den vergangenen Jahren erfolgreich eingeführt und etabliert und hat seither weit mehr als 30.000 Kinder im Ruhrgebiet erreicht. Dank der Stiftung der Sparda-Bank West wird das Projekt seit 2017 als Gemeinschaftsprojekt der beiden Stiftungen weitergeführt – dieser kooperative Ansatz ist zukunftsweisend.

„Wir haben somit die großartige Chance, in den kommenden Jahren weitere tausende von Kindern zu erreichen. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Sparda-Stiftung werden Kinder weiter dabei unterstützt, eine eigene starke Persönlichkeit zu entwickeln, das finde ich ‚echt klasse‘“, sagt Jerome Braun, Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.

Ursula Wißborn, Vorstand der Sparda-Stiftung, ergänzt: „Leider ist das Thema ‚sexualisierte Gewalt gegen Kinder‘ bei Vielen immer noch ein Tabu-Thema. Durch unser Engagement wollen wir Kinder schützen und stärken und mit den teilnehmenden Schulen erreichen, dass Kinder erkennen, dass sie nicht alleine sind und Hilfe in Anspruch nehmen können.“ In 2024 werden wieder zahlreiche Schulen im ganzen Ruhrgebiet von dem Engagement profitieren, welches von der Sparda-Stiftung bereits bis 2026 zugesagt wurde.