Heiligenhaus. Voll besetzt ist die Dorfkirche Isenbügel am Sonntag gewesen, als die Pianistin Nadia Sarycheva in einem Soloabend mit Kompositionen von Frédéric Chopin und Claude Debussy brillierte.
Gerade Chopins Klaviermusik ist bekannt für ihr hohes Niveau, das sie Klavierspielern abverlangt. Wie kaum ein anderer Komponist setzt seine Musik ein besonders großes Feingefühl und einen weichen Ansatz voraus – bis heute eine große Herausforderung für alle Pianisten, die Nadia Sarycheva gänzlich erfüllte. Insbesondere bei der Interpretation des berühmten Regentropfen-Préludes zeigte die Musikerin, dass sie den Umgang mit dem sogenannten Rubato, der zeitweisen Taktdehnung und dem Zurückfinden in das Tempo, perfekt beherrscht.
Ebenso beeindruckend war ihre Interpretation der organisch fließenden Musik von Claude Debussy. Hier bestach die Musikerin mit einem hohen emotionalen Harmoniespiel, das sie insbesondere in den bekannten dritten Satz „Claire de lune“ aus der Suite Bergamasque legen konnte. Völlig zurecht dankte das Publikum der Pianistin mit viel Applaus, den diese mit einer Zugabe aus ihrem gerade in Vorbereitung befindlichen Prokofiev-Programm erwiderte.