Spatenstichzeremonie mit Bagger im Hintergrund
Bernd Holtwick (Hochtief Data Center Partner), Stephan Küßner (Palladio Partners), Martina Steffen (Hochtief) und Bürgermeister Michael Beck beim ersten symbolischen Akt für das Neubauvorhaben. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. In Heiligenhaus ist diese Woche der symbolische erste Spatenstich für ein neuartiges Rechenzentrum erfolgt. Die Partner Hochtief und Palladio Partners setzen große Hoffnungen in das Konzept, das gerade in Heiligenhaus seinen Anfang nimmt und später möglichst weltweit Verbreitung finden soll. Auch Heiligenhaus kann das moderne Stück digitale Infrastruktur als wertvollen Standortfaktor feiern.


In gut einem Jahr möchte der Bauriese Hochtief mit den Geldern des Investors Palladio Partners ein Rechenzentrum im Innovationspark Heiligenhaus fertiggestellt haben. Zum symbolischen ersten Spatenstich fanden sich nun die Akteure der Unternehmung im Innovationspark Heiligenhaus ein. Das Projekt hat für die Partner Vorzeigecharakter. Es soll sich in den nächsten Jahren mindestens bundesweit, wenn nicht gar weltweit vervielfältigen. Dabei gehen die Beteiligten davon aus, dass der Bedarf an dezentralen Rechenzentren in Zukunft hohe Nachfrage erfährt.

„Das YEXIO-Rechenzentrum im Innovationspark ist eine wichtige Säule für die Standortweiterentwicklung”, ist Bürgermeister Michael Beck von dem Projekt überzeugt. Es vereine Engagement für den Umweltschutz und technologischen Fortschritt. “Das nachhaltige Rechenzentrum schafft Synergien, fördert Innovation und stärkt unsere Position als attraktiven Wirtschaftsstandort, besonders für Unternehmen, die Rechenleistung und Datenspeicherung in Firmensitznähe bevorzugen.” Dazu könnte auch bald die Stadtverwaltung selbst zählen, wo man sich laut Beck eine zusätzliche Datensicherung im neuen Rechenzentrum vorstellen könne.

Für Martina Steffen, Vorstandsmitglied von Hochtief, sind die neuen “Edge”-Rechenzentren, die künftig engmaschig eine digitale Infrastruktur bilden sollen, ein wichtiges Geschäftsfeld ihres Unternehmens. “Wir streben kontinuierlich danach, unsere Positionierung in Wachstumsmärkten weiter zu stärken, wie beispielsweise im Bereich der Rechenzentren. Entsprechend ist die Hochtief Data Center Partner GmbH (als ausführendes Unternehmen, Anm. d. Red.) mit ihren nachhaltigen YEXIO-Rechenzentren ein bedeutender Baustein unserer Unternehmensstrategie“, erklärt Steffen.

Computerpark im Holzbau

Das Rechenzentrum soll nicht nur einen wichtigen Beitrag zur digitalen Infrastruktur leisten, sondern auch möglichst nachhaltig sein. So entsteht der Bau in Struktur und Fassade aus Holz. Also einem nachwachsenden Rohstoff, für dessen Regeneration schon 400 Bäume im Bürgerwald vor Ort angepflanzt wurden. Mit angepackt bei der Pflanzaktion hat auch Martina Steffen. „In unserer Unternehmensstrategie nimmt Nachhaltigkeit einen zentralen Platz ein und ist integraler Bestandteil des Hochtief-Wertesystems”, so die Vorständin.

Im Rechenzentrum werkeln später tausende Mikroprozessoren, um Unmengen an Daten zu bewegen. Das verbraucht immens viel Energie. Seine Nachhaltigkeit muss das Rechenzentrum also vor allem im laufenden Betrieb beweisen. Hier setzen die Partner auf regenerative Primärenergie, die zumindest teilweise aus einer 70.000 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage bezogen werden soll, die die Stadtwerke neben der A44 nahe am Rechenzentrum errichten wollen.

Auch die Abwärmenutzung ist ein wesentlicher Faktor in der CO2-Bilanz des Computerparks. Die Systeme werden mit einer direkten Wasserkühlung auf Temperatur gehalten. Im Gegensatz zur konventionellen Luftkühlung soll so ein großer Teil der Wärme aufgefangen werden, um an anderer Stelle, etwa in Gebäuden als Heizung oder im Schwimmbad zur Wassererwärmung, eine zweite Nutzung zu erfahren.

Überzeugt von der Innovation und den Wachstumschancen des “nachhaltigen Rechenzentrums” zeigt sich auch der Investor. „Wir legen bei unseren Investitionen nicht nur Wert auf das wirtschaftliche Potenzial, sondern setzen auch einen besonderen Fokus auf die Nachhaltigkeit der Projekte und berücksichtigen stets den Lebenszyklus”, so Bernd Kreuter von Palladio Partners. Das Hochtief-Projekt erfülle diese Kriterien. Investiert werden laut Kreuter Gelder mit langfristigen Anlagestrategien aus dem Bereich Altersversorgung.