Düsseldorf. Die Energiepreise sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen und belasten neben weiteren Preissteigungen die Budgets vieler Haushalte.
„Wenn jetzt die Neuanschaffung eines Fernsehers, einer Waschmaschine oder eines Kühlschranks ansteht, rückt dabei noch stärker der Energieverbrauch in den Vordergrund”, sagt Sören Demandt, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Wichtig ist, sich grundlegend zu informieren und die eigenen technischen Bedürfnisse zu prüfen. Unser Onlinerechner bietet dazu erste Anhaltspunkte über die wahren Kosten für Kauf und Betrieb”.
Außerdem hat die Verbraucherzentrale NRW weitere fünf Tipps zum Stromsparen im Haushalt zusammengestellt:
Onlinerechner zur Auswahl des Haushaltgerätes
Mit dem Kostenrechner lassen sich für Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner und Fernseher die zukünftigen Kosten über die zu erwartende Nutzungsdauer ermitteln. Dafür braucht man nur den Anschaffungspreis des Gerätes und Angaben zum Stromverbrauch. Die Informationen dazu finden sich auf dem Effizienzlabel des Gerätes.
Zusätzlich ist die Angabe nötig, wie viel der private Haushalt für eine Kilowattstunde Strom zahlt. Dies lässt sich im Vertrag des Energieversorgers oder auf der Jahresabrechnung finden. Nach Eingabe der Daten werden die Gesamtkosten pro Jahr und über die zu erwartende Nutzungsdauer ausgewiesen. Zusätzlich wird der entsprechende CO2-Ausstoß anschaulich erklärt.
Auf energieeffiziente Geräte setzen
Durchschnittlich ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt lässt sich auf Geräte zur Kommunikation und Unterhaltung zurückführen. Dazu gehören Fernseher, Computer, Spielekonsolen und deren Zubehör. Hier lohnt es sich, auf besonders effiziente Geräte zu setzen.
Aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Gefriergerät, Waschmaschine oder Trockner belasten die Stromrechnung. Bei solchen Großgeräten macht es Sinn, nach etwa 10 bis 15 Jahren auszurechnen, ob sich ein Neukauf lohnt. Bei einer Neuanschaffung sollte daher auf den Stromverbrauch geachtet werden. Neben einer hohen Effizienzklasse ist der angegebene Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) ausschlaggebend.
Stand-By-Funktion besser nicht nutzen
Die Stand-By-Funktion bei Elektrogeräten wie Fernsehern, Stereoanlagen oder Spielekonsolen verbraucht weiter Strom, auch wenn die Geräte nicht genutzt werden. Nach einer EU-Vorgabe dürfen Neugeräte im Stand-By-Modus zwar nur noch bis zu 0,5 Watt verbrauchen. Allerdings gilt die EU-Vorgabe nicht für Geräte, die mit einem hausinternen Netzwerk verbunden sind – zum Beispiel Smart-TVs, Netzwerkspeicher oder Spielekonsolen. Bei diesen Geräten lohnt sich zum Stromsparen das Abschalten besonders.
Stromfresser identifizieren
Der Stromverbrauch einzelner Geräte lässt sich problemlos mit einem Strommessgerät ermitteln. Diese können kostenlos bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale ausgeliehen werden. Nach der Messung kann so der Stromverbrauch mit einem neuen energieeffizienten Modell im Handel verglichen werden. Der jeweilige Stromverbrauch ist einfach am Energieeffizienzlabel abzulesen.
Auch abgeschaltete Elektrogeräte sind häufig heimliche Stromfresser. Fühlt sich das Netzteil des Gerätes warm an, verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Häufig trifft dies auf Steh- und Tischlampen, Laptops und andere elektronische Geräte zu. Hier lohnt es sich, bei ungenutzten Geräten einfach den Stecker zu ziehen.
Wohnen und Arbeiten im Home Office mit weniger Strom
Bei der Beleuchtung ist es sinnvoll, Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED zu ersetzen. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und sind in allen Fassungen und Formen erhältlich. Elektronische Geräte, die nicht rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen, lassen sich am besten über eine schaltbare Steckdosenleiste betreiben. Dann können alle Geräte auf einmal abgeschaltet werden. Über Nacht lässt sich das WLAN am Router ausstellen, um den Stromverbrauch zu reduzieren.
Stromsparen im Haushalt
Die optimale Temperatur im Kühlschrank ist sieben Grad Celsius. Schon ein Grad kälter lasst den Stromverbrauch um etwa sechs Prozent steigen. Für die Temperatur im Gefrierschrank sind minus 18 Grad Celsius ideal. Türen von Kühl- und Gefriergeräten nicht zu lange offen halten und möglichst schnell wieder schließen. Wenn sich in Kühlgeräten Eis angesammelt hat, lohnt sich Abtauen.
Kochen und Braten mit Topfdeckel spart Energie und Zeit. Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze. Bei Waschmaschinen und Trocknern lohnt es sich, Wäsche zu sammeln und die Geräte möglichst voll zu machen. Eine Waschtemperatur von 30 Grad Celsius reicht in vielen Fällen völlig aus und hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Kleidung länger hält. Ein hoher Schleudergang spart später Zeit im Trockner, weil die Wäsche weniger nass ist. Noch stromsparender als der Wäschetrockner ist das Trocknen an der frischen Luft.
Onlinerechner zur Auswahl von Haushaltsgeräten: www.verbraucherzentrale.nrw.
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