Der Deutsche Wetterdienst bestätigt den Eindruck, den viele Menschen seit langem haben: Im Winterhalbjahr ist in Nordrhein-Westfalen noch nie so viel Regen gefallen – jedenfalls nicht seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Schon letzte Woche stand für den DWD fest: „Nassestes Winterhalbjahr seit Messbeginn“, meldete der Wetterdienst in seinem „Thema des Tages“. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher des DWD: 675 Liter Niederschlag sind in NRW in den Monaten Oktober bis März je Quadratmeter gefallen. Das Winterhalbjahr 2023/24 werde somit „in die Wetterannalen eingehen“, wie es im Thema des Tages heißt.
Wobei vor allem die ersten Monate seit Oktober „überdurchschnittlich nass“ gewesen sind, wie der Wetterdienst in seinem Fazit schreibt: „Bereits in den ersten drei Monaten wurde die durchschnittliche Menge des gesamten Winterhalbjahrs schon bis auf wenige Millimeter erreicht! Jeder weitere Niederschlag war also quasi eine Zugabe.“
Die hohen Niederschlagsmengen hätten dabei positive wie negative Folgen. Negativ: Die Böden seien irgendwann gesättigt, könnten kein Wasser mehr aufnehmen, was verschiedentlich zu Hochwasser geführt habe.
Positiv: „Die seit 2018 andauernde historische Dürreperiode wurde für beendet erklärt.“ Und der Wetterdienst ergänzt: „Selbst in tieferen Bodenschichten, wo das Regenwasser deutlich zeitverzögert ankommt, ist in den meisten Regionen Deutschlands wieder ausreichend Wasser vorhanden.“
Neue Rekorde gibt es allerdings weiterhin auch bei den Temperaturen: „Deutschland erlebte 2024 den wärmsten März seit Messbeginn im Jahr 1881“, berichtet der Deutsche Wetterdienst aktuell. Schon der Februar 2024 habe zuvor einen Temperaturrekord gebracht. „Die Märzmitteltemperatur 2024 lag (in Deutschland) mit 7,5 Grad Celsius um vier Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.“
Und am Wochenende kommt der Sommer: „Vom Aprilwetter in den Sommer“, beschreibt der DWD die jüngsten Kapriolen. Nach „teils kräftigen Schauer und Gewittern“ mit Hagel, Sturmböen und vereinzeltem Starkregen stelle sich an diesem Freitag die Wetterlage um.
Eine kräftige südwestliche Strömung führe eine für diese Jahreszeit extrem warme Luftmasse aus Nordafrika heran. Der Höhepunkt der „Hitzwelle“ wird in NRW wohl am Samstag erreicht. In Niederberg können es dabei 26 Grad am Samstag werden. Schon am Sonntag wird es den Vorraussagen entsprechend nicht mehr so warm. Außerdem könne dann „Saharastaub für eine Trübung sorgen“.
Die „Hitze“ ist aber nur von kurzer Dauer: Dienstag soll die Höchstemperatur dann wieder bei 14 Grad liegen. Und neuer Regen ist möglich.