Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Symbolfoto: Volkmann
Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Symbolfoto: Volkmann

Oberhausen. Die Polizei in Oberhausen warnt aktuell vor einer Welle von Betrugsanrufen. Einer der Täter könnte womöglich beobachtet worden sein. 


„Kriminelle nehmen ganz aktuell unsere Oberhausenerinnen und Oberhausener gezielt ins Visier“, warnt die Leiterin des Oberhausener Betrugskommissariats Stefanie Böhringer. „Sie sitzen in professionellen Callcentern im Ausland und suchen dort gerade wohl wieder in ihren Datenträgern ganz gezielt nach alten, nicht mehr oft gebräuchlichen Vornamen. Dahinter vermuten sie unsere Seniorinnen und Senioren, die sie dann als angeblich Polizisten, Staatsanwälte, Sparkassenmitarbeiter oder unter anderen falschen Angaben um ihr Erspartes betrügen wollen“, erklärt die Kriminalhauptkommissarin. „In den vergangenen Tagen gelang ihnen das leider in mehreren Fällen.“

Die Telefonbetrüger-Mafia geht laut Behörde in den meist im Ausland stationierten Callcentern systematisch vor. Die Kriminellen suchen in Telefonbüchern gezielt nach alten und altmodischen Vornamen., weil sie wissen, dass die ältere Generation grundsätzlich freundlich und hilfsbereit ist.

„Das wollen sie ausnutzen und versuchen in den Telefonaten das Vertrauen der Senioren zu erlangen und so im Gesprächsverlauf an persönliche Informationen zu gelangen, mit denen sie den älteren Herrschaften dann finanziellen Schaden zufügen wollen“, so die Oberhausener Polizei. Bei ihren Maschen arbeiten die Täter mit Zeitdruck oder schockierenden Vorfällen. Sobald das eingeschüchterte oder verängstigte Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder die Wertsachen abholen soll.

Bei einer Tat am Dienstag, 2. April, könnte ein Krimineller möglicherweise beobachtet worden sein, teilt die Polizei. Auf der Hasenstraße hatte eine 83-Jährige gegen 19 Uhr den Anruf einer angeblichen Sparkassenmitarbeiterin nicht als Betrugsmasche erkannt. Angeblich sei unberechtigt Geld von ihrem Konto abgebucht worden. Um die EC-Karte am Telefon zu sperren, sollte die Seniorin die Worte „Sperrung meinen 4-Stelligen PIN“ sagen. Anschließend würde ein Mitarbeiter des Sparkassen-Sicherheitsdienstes die EC-Karte abholen. Gegen 19.15 Uhr tauchte dann tatsächlich ein Komplize auf der Hasenstraße auf und verschwand schnell wieder mit der Bankkarte.

Die Oberhausener Ermittler beschreiben den Täter als etwa 25 bis 30-Jährigen, etwa 175 cm große mit normaler Statur, kurzen schwarzen, im vorderen Bereich krausen und auf der Stirn lockigen Haaren. Der Gesuchte hatte einen schwarzen Schnauzer und war mit einer blauen Jeans und einer kurzen, vermutlich schwarzen oder braunen Jacke bekleidet.

Die Polizei fragt: Haben Sie den Täter gegen 19 Uhr im Bereich der Hasenstraße gesehen Können Sie Hinweise auf seine Identität oder seinen Aufenthaltsort geben? Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 21 telefonisch (0208 8260) oder als E-Mail (poststelle.oberhausen@polizei.nrw.de) entgegen.