Ehrenamtler Heinz-Theo van Wickeren (M.) und Milan Toups (r.) nehmen eine Brunnenwasserprobe entgegen. Foto: Harald Guelzow
Ehrenamtler Heinz-Theo van Wickeren (M.) und Milan Toups (r.) nehmen eine Brunnenwasserprobe entgegen. Foto: Harald Guelzow

Mettmann. Der gemeinnützige VSR-Gewässerschutz rollt mit dem Labormobil an: Die Ehrenamtlichen untersuchen Proben von Brunnenwasser am Dienstag, 7. Mai, auf dem Jubiläumsplatz. 


Insgesamt 98 Brunnenbesitzer haben in den vergangenen Jahren im Kreis Mettmann bereits ihre Wasserproben aus dem eigenen Brunnen zum Informationsstand gebracht. Sie wollten wissen, ob ihr Brunnenwasser zum Befüllen eines Planschbeckens oder zum Gemüse gießen geeignet ist. Manche interessierten sich aber auch dafür, ob das Wasser getrunken werden kann.

Aufgrund der bisher guten Bürgerbeteiligung hält das gelbe Labormobil der gemeinnützigen Organisation am Dienstag, 7. Mai, auf dem Jubiläumsplatz in Mettmann. Dort können Brunnenwasserproben von 11 bis 13 Uhr bei Milan Toups und dem Ehrenamtler Heinz-Theo van Wickeren abgegeben werden.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Untersuchungen im Kreis Mettmann zahlreiche
Belastungen fest. Dadurch kann es bei der Nutzung von Brunnenwasser zu einer
gesundheitlichen Beeinträchtigung kommen. Nitrate, Pestizide und weitere Stoffe
verschmutzen das Grundwasser. Auch können durch verschiedene Einflüsse
Krankheitserreger ins Wasser geraten.

„Durch die Messkampagne möchten wir Gartenbesitzer bei der Nutzung des Brunnenwassers unterstützen. Der Verbrauch des kostbaren Leitungswassers im Garten muss dringend gesenkt werden“, sagt Heinz-Theo van Wickeren. Mit den Ergebnissen der Brunnenwasseranalysen aus Mettmann und der Umgebung deckt die gemeinnützige Organisation Belastungen im Grundwasser auf.

Wie in den Jahren zuvor führt Milan Toups gegen eine geringe Beteiligung von zwölf Euro
die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt im Labormobil durch.
Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer was die festgestellte
Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine Kostenbeteiligung können
auch weitere Parameter untersucht werden.

„Brunnenbesitzer erfahren durch diese ergänzenden Untersuchungen, ob das Wasser zum Gemüse gießen, zum Planschbecken befüllen oder zum Trinken geeignet ist“, erklärt Milan Toups. Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Grundwasser können so vermieden werden. Die ausführlichen Gutachten werden mit der Post zugesandt. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, rät er zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff.

Auswertung der Messergebnisse im Kreis Mettmann

Die bisherigen Ergebnisse der Brunnenwasseruntersuchungen im Kreis Mettmann hat
Physiker Harald Gülzow, Vorstandsmitglied im VSR-Gewässerschutz von den letzten
sechs Jahren ausgewertet. Sein Fazit zu den Bakterienergebnissen: „Da 29 Prozent der
Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten
bei der Nutzung des Brunnenwassers eine Untersuchung auf Bakterien durchführen zu
lassen.“

Recherchen vom Team des VSR-Gewässerschutz haben ergeben, dass durch
die Starkregenfälle in den letzten Jahren die Bakterienbelastung zugenommen hat. Die
Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser
gespült. Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen
dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasser eindringen und dieses mit
Escherichia coli (E.coli) belasten. Diese Bakterien fand Harald Gülzow in neun Prozent der
untersuchten Brunnen.

„Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den
Brunnenbesitzern bakteriologische Belastungen zu verhindern, damit das Brunnenwasser
vielseitiger einsetzbar ist. Außerdem beraten wir Bürger bei Fragen zu den Gutachten
jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831 9763342“, informiert
Harald Gülzow.

Ein weiteres Problem bei der Nutzung des Brunnenwassers stellen höhere
Eisenkonzentrationen dar. Diese können ab 0,8 Milligramm pro Liter zu Verfärbungen und
Ablagerungen führen. In 20 Prozent der im Kreis untersuchten Brunnen stellte der VSRGewässerschutz eine Überschreitung dieser Konzentration fest. Nach der Untersuchung
des Brunnenwassers erfahren die Brunnenbesitzer wofür das Wasser bei der gemessenen
Eisenkonzentration geeignet ist.

Die Ergebnisse der Auswertungen und Recherchen sind auf der Homepage des Vereins zu finden unter: vsr-gewaesserschutz.de.