Extreme Temperaturen können den Körper belasten. Foto: pixabay
Extreme Temperaturen können den Körper belasten. Foto: pixabay

Wülfrath. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert Temperaturen von mehr als 30 Grad. Für den Körper kann das Schwerstarbeit bedeuten. Die Wülfrather Retter geben Tipps:


Vor allem ältere Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Kinder, leiden unter den Extrem-Temperaturen, die oft auch mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit einhergehen.

„Für diese Menschen, aber natürlich auch für viele andere, sorgt das heiße Wetter für eine Art körperliche Ausnahmesituation. Wenn dann noch zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird, kann es schnell zu ernsten Notfallsituationen kommen“, erklärt Marc Friedrich, Abteilungsleiter Rettungsdienst der Stadt Wülfrath.

Deshalb rät der Rettungsfachmann, Aktivitäten so zu planen, dass betroffene Personen gar nicht erst zur Mittagszeit das Haus verlassen müssen. Da das nicht immer möglich ist, gibt das Amt für Feuerschutz und Rettungswesen ein paar Hinweise bekannt, wie man Probleme möglichst vermeiden oder frühzeitig erkennen kann:

  • Sofern es möglich ist, sollte man sich vor direkter Sonnenstrahlung schützen. Denken Sie an einen ausreichenden Sonnenschutz. Vor allem Menschen mit lichtem Haar oder Kinder sollten unbedingt eine Kopfbedeckung tragen
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr! Durch die hohen Temperaturen versucht der Körper dank seiner eigenen Regulationsmechanismen diese mittels schwitzen zu kühlen. Dadurch kann ein deutlich höherer Flüssigkeitsbedarf entstehen. Ein akuter Flüssigkeitsmangel kann zu ernsthaften Kreislaufproblemen führen!
  • Stillen Sie den Durst auf keinen Fall mit alkoholischen Getränken!
  • Lüften Sie die Wohnung möglichst früh, dann sind die Außentemperaturen normalerweise noch erträglich. Schließen Sie dann die Fenster, Rollos oder Rollläden  am besten herunterlassen, so wird die Wärmestrahlung z.T. deutlich reduziert und die Wohnung heizt sich nicht so schnell auf.
  • Verlegen Sie sportliche Aktivitäten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden oder legen sie einfach einmal eine Pause ein und nutzen Sie die Zeit, um die Seele baumeln zu lassen.
  • Lassen Sie auf keinen Fall Kinder oder Haustiere im Auto zurück, auch nicht für wenige Minuten. Im Auto entstehen innerhalb kürzester Zeit Temperaturen mit mehr als 50 Grad,  es herrscht absolute Lebensgefahr. Neben der extremen Kreislaufbelastung, entstehen auch andere Gefahren wie beispielsweise ein explodiertes Feuerzeug, Akku oder Spraydose (DEO).
Insbesondere bei hohen Temepraturen sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten - trinken kann man dabei vieles, nur keinen Alkohol. Foto: pixabay
Insbesondere bei hohen Temperaturen sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – trinken kann man dabei vieles, nur keinen Alkohol. Foto: pixabay

Damit drohende Erschöpfungszustande frühzeitig erkannt werden, sollte man die Symptome von Hitzeerschöpfung, Hitzschlag oder Sonnenstich kennen und wissen, wann der Rettungsdienst gerufen werden sollte:

Hitzeerschöpfung

Symptome: starkes Schwitzen, Übelkeit/Erbrechen, Blässe, Schwindel, Schwächegefühl, flache und schnelle Atmung, schneller Puls, Kopfschmerzen bis hin zum Kollaps.

Maßnahmen: Salzhaltige Flüssigkeiten (Mineralwasser) oder isotonische Getränke anbieten, Aktivität beenden, Schatten aufsuchen, ggf. mit einem Fächer Luft zu wedeln (Verdunstungskälte), wenn keine Besserung oder gar eine Verschlechterung eintritt oder das Bewusstsein der betroffenen Person beeinträchtig wird, Notruf 112 absetzen.

Hitzschlag

Symptome: Schwäche, Verwirrtheit, Übelkeit/Erbrechen, trockene und heiße Haut, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit, Krämpfe und Anstieg der Körpertemperatur auf über 40 Grad. Der Hitzschlag ist meist die Folge einer unbehandelten Hitzeerschöpfung.

Maßnahmen: Betroffene ins Kühle bringen, mit feuchten Tüchern kühlen, wenn Person ansprechbar ist, kühle Getränke anbieten, Beine hoch lagern, Notruf 112 absetzen. Bei Bewusstlosigkeit Seitenlagerung und sofortiges Absetzen des Notrufs 112.

Sonnenstich

Symptome: starke Kopfschmerzen und hoch roter Kopf, Nackensteifigkeit, Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Fieber, Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufversagen. Bei kleinen Kindern auf ungewöhnliche Verhaltensweise achten.

Maßnahmen: Betroffene ins Kühle bringen, feuchte Tücher um den Kopf wickeln, Oberkörper erhöht lagern (mind. 30°), bei Bewusstseinseintrübung oder Bewusstlosigkeit Seitenlagerung und sofort Notruf 112 absetzen, es besteht die akute Gefahr einer Hirnschwellung.

Sollte es zu Erschöpfungssymptomen kommen, sollten Betroffene umgehend einen kühleren Ort bzw. einen Schattenplatz aufsuchen und versuchen, den Körper vorsichtig abzukühlen in dem Sie z.B. einen feuchten Waschlappen auf die Stirn legen. So die Empfehlung des Amtes für Feuerschutz und Rettungswesen der Stadt Wülfrath.

Ganz wichtig: Wird medizinische Hilfe benötigt, steht der Notruf unter der Nummer 112 zur Verfügung.