Wülfrath. Die Wülfrather Feuerwehr und der DLRG-Ortsverein warnen vor Badeausflügen zu nicht freigegebenen Wasserstellen. Das Schwimmen, etwa im Steinbruch, ist gefährlich.
Wegen der mit der Corona-Pandemie verbundenen Vorgaben sind die Besucherzahlen in den Schwimmbädern begrenzt. Manche suchen sich als Alternative nicht frei gegebene Badestellen, Flüsse oder Baggerseen. Der Badeausflug z. B. zum Schlupkothener Bruch ist sehr gefährlich, warnen Feuerwehr und DLRG.
Erst im vergangenen Jahr mussten Personen gerettet werden, weil sie den Aufstieg nicht mehr ohne Hilfe bewältigen konnten. Der Einsatz war aufgrund des unwegsamen Geländes schwierig. „Bei einem solchen Rettungseinsatz muss mit einem massiven Zeitverzug gerechnet werden, da die Rettungskräfte nicht so mal eben hinuntersteigen können“, erläutert Markus Bilda vom Amt für Feuerschutz und Rettungswesen. Das Wasser selbst hält viele Gefahren bereit, die man nicht sieht: plötzlich abfallende Kanten, Strömungen und Kälte. Auch alte Maschinen können noch im Wasser liegen und je nach Wasserstand die illegalen Schwimmer gefährden.
Besonders kritisch sind internistische Notfälle, weil dann jede Minute zählt. Minuten, die durch die aufwändige Rettung fehlen, wenn überhaupt jemand da ist, um den Notruf zu wählen. Nicht zuletzt liegen die alten Kalksteinbrüche auf Privatgelände – der Zutritt ist damit untersagt. „In der Vergangenheit sind Eindringlinge auch schon von Werkschutz und Polizei aufgegriffen und vom Gelände verwiesen worden“, teilt Christian Zöller von der Firma Lhoist mit.
Grundsätzlich betonen DLRG und Feuerwehr: Schwimmen zu können ist lebenswichtig! „Auch Wasser hat seine Gefahrenquellen, die viele aus Leichtsinn oder Unwissenheit nicht beachten. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland immer noch einige Hundert Menschen im Wasser“, so Heiko Dietrich von der DLRG. „Den größten Anteil nehmen dabei junge Erwachsene ein, die ohne Hemmungen ins Wasser springen und das oftmals unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. In bewachten Bädern sind die Zahlen glücklicherweise sehr gering. Deshalb kann von solchen Experimenten nur abgeraten werden. Die DLRG empfiehlt, eine bewachte Wasserfläche zu besuchen, auch wenn das bedeutet, dass man vielleicht einen Tag länger warten muss.“
Dem DLRG-Apell schließt sich auch der stellvertretende Wehrleiter Benjamin Hann an: „Geht kein unnötiges Risiko ein und lasst euch auf keine Mutproben ein, es könnte eure letzte werden. Entfernungen werden auch von geübten Schwimmern häufig falsch eingeschätzt, und wenn die Kraft im kalten Wasser versagt, kommt keine rechtzeitige Hilfe“.