Hattingen. Starker Rauch steigt über dem Kneibel-Hof in Hattingen-Holthausen auf. Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr fahren zu dem landwirtschaftlichen Anwesen. Schnell ist klar: Es handelt sich um eine Übung. Das Szenario hat die Feuerwehrleute jedoch ordentlich unter Druck gesetzt.
Einen Großeinsatz haben die Hattinger Brandschützer auf dem Kneibel-Hof simuliert. Das Szenario: Ein mit Rundballen beladener Anhänger steht in Vollbrand. Die Flammen haben auf die benachbarte Halle übergegriffen, in der sich noch zwei Menschen befinden sollen.
„Schnell ist klar, dass der Fokus zunächst auf die Menschenrettung gelegt wird“, so die Feuerwehr. Den Stresslevel für die Retter haben die Organisatoren der Übung allerdings weiter erhöht: In Panik rennt eine dritte Person in die Halle. Diese Lageänderung erhöht den Druck auf die Einsatzkräfte.
Bereits wenige Minuten nach ihrem Eintreffen dringen sie unter schwerem Atemschutz in die Halle vor. „Durch den künstlich erzeugten Nebel ist die Sicht massiv eingeschränkt. Genau wie in einem realen Einsatz“, schreibt ein Feuerwehrsprecher. Parallel wurde
die Brandbekämpfung vorbereitet und durchgeführt. Dafür musste unter anderem die Wasserversorgung vom Heierberg zur Einsatzsstelle aufgebaut werden. Über rund 400 Meter mussten hierzu Schlauchleitungen verlegt werden. Bis diese Leitung steht, dienen die Löschwassertanks der Einsatzfahrzeuge als Vorrat. Kurz bevor die rund 5.000 Liter aufgebraucht sind, steht die gesicherte Wasserversorgung.
Alle drei Personen konnten letztlich innerhalb weniger Minuten gefunden und ins Freie gebracht werden. Weitere Einsatzkräfte haben damit begonnen, den Anhänger mit den brennenden Rundballen zu löschen, um so eine weitere Brandausbreitung zu verhindern. In einem angrenzenden Gebäude befand sich ein Lager mit Gasflaschen. Diese waren zwar nicht direkt vom Feuer betroffen, sollten aber zur Vorsicht geschützt werden. Dies übernahm die Besatzung der Drehleiter.
Der gesamte Einsatz wurde im Hintergrund durch die Sondereinsatzgruppe Information und Kommunikation mit dem Einsatzleitwagen unterstützt. Hier fand auch die komplette Dokumentation des Einsatzgeschehens statt. Vor Ort machten sich der diensthabende Einsatzführungsdienst der stellvertretende Leiter der Hattinger Feuerwehr, Thomas Gurski, ein Bild von der Leistungsfähigkeit der ehrenamtlichen Einheiten.
In der anschließenden Nachbesprechung machte der Übungsleiter sehr deutlich, dass alle Einsatzkräfte eine sehr gute Leistung erbracht haben. Das Ziel, die Personen schnellstmöglich aus der Halle zu retten wurde erreicht. Auch der Aufbau einer gesicherten Wasserversorgung ist so schnell erfolgt, dass immer ausreichend Wasser an der Einsatzstelle zur Verfügung stand. Nicht zuletzt hat auch die Zusammenarbeit der Führungskräfte vom Einsatzleiter über die Abschnittsleiter bis hin zu den Gruppenführern gut funktioniert. Alle Funktionen wurden auch hier rein durch ehrenamtliche Kräfte besetzt.
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