Bundesministerin Lisa Paus (Mitte) mit den Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann (v.l.): Franca Calvano (Stadt Wülfrath), Larissa Hilverkus (Stadt Velbert), Kirsten Max (Stadt Hilden), Regina Konrad (Stadt Monheim), Nicole Krengel (Stadt Haan). Fotorechte: Stadt Wülfrath

Kreis Mettmann. Sechs Vertreterinnen aus dem Kreis Mettmann haben in dieser Woche an der Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands in Würzburg teilgenommen.


In insgesamt 17 Fachforen erhielten die 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Impulse für ihre Arbeit vor Ort. Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Thema „Armut“ mit besonderem Fokus auf die Situation von Frauen.

„Armut ist oft weiblich, das belegen Studien“, weiß die Wülfrather Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano. „Frauen verdienen im Durchschnitt weniger und erhalten später deutlich niedrigere Renten als Männer. Besonders hart trifft es Alleinerziehende, Migrantinnen und Frauen mit Behinderungen.“

Die Reden von Bundesministerin Lisa Paus und Verena Bentele, Präsidentin des VdK,  unterstrichen, wie dringend es sei, das Thema konsequent anzugehen.

Am zweiten Tag der Konferenz wurden Anträge aus den Landesarbeitsgemeinschaften mit Forderungen an die Bundesregierung abgestimmt. Die Gleichstellungsbeauftragten forderten unter anderem: die Abschaffung des Ehegattensplittings, um traditionelle Geschlechterrollen und die damit verbundene Aufgabenverteilung aufzubrechen, die Umsetzung der Istanbul-Konvention mit einem gesetzlich verankerten Schutz vor Gewalt, eine bessere Unterstützung für ungewollt Schwangere sowie eine bundesweite finanzielle Förderung des Hilfetelefons „Gewalt an Männern“.

„Die Politik muss jetzt handeln“, fordert Franca Calvano. „Viele unserer Forderungen stehen seit Jahren im Raum, doch es passiert einfach zu wenig. Wir brauchen schnelle, konkrete und verlässliche Schritte, um die Situation der Betroffenen endlich entscheidend zu verbessern.“