Düsseldorf. In der IHK-Region Düsseldorf/Kreis Mettmann setzen immer mehr Unternehmer auf Künstliche Intelligenz (KI), um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und sich im Wettbewerb besser zu positionieren. Dabei zeigt sich eine breite Palette an Anwendungen, die den Unternehmen Vorteile bieten.
Julian Garmer, strategischer Einkäufer bei der Maschinenbaufirma „Heiber + Schröder“ aus Erkrath, einem Hersteller von Verpackungsmaschinen, berichtet, dass intern der Microsoft Copilot zur Unterstützung bei redaktionellen Arbeiten genutzt wird. „Durch die Nutzung des Copiloten konnten wir die Effizienz unserer Content-Produktion deutlich steigern und den Output pro Woche verdoppeln“, erklärt er. Dies zeigt, wie KI-gestützte Tools dazu beitragen, kreative Prozesse zu beschleunigen und gleichzeitig die Qualität der Arbeit zu verbessern.
Achim Ziemons, Unternehmensberater aus Erkrath für generative KI-gestützte Digitalisierung in der Nutzfahrzeugbranche, beschreibt, wie sein Unternehmen bereits an zahlreichen Projekten für seine Kunden arbeitet. „Wir entwickeln unter anderem eine Firmen-Wissensdatenbank für Reparaturanleitungen, auf die Monteure vor Ort über ein Tablet und einen ChatBot zugreifen können,“ erklärt Ziemons. Diese Datenbank ermöglicht es den Monteuren, mit relativ unstrukturierten Eingaben präzise Reparaturabläufe zu finden. Darüber hinaus arbeiten sie an einem vorausschauenden Preisermittler für neue und auch gebrauchte Nutzfahrzeuge, der eine Preisprognose auf Jahressicht liefern soll.
Ziemons erläutert weiter, dass KI auch in anderen Bereichen Anwendung findet, etwa in der Predictive Planning, bei der Vorbereitung von Präsentationen, Briefen oder der Zusammenfassung von Fachartikeln und Büchern. „Auch wurden mit Hilfe von Gen-KI manuelle Arbeitsprozesse durch Robotic Process Automation (RPA) ersetzt,“ sagt er. Ein Beispiel dafür ist das automatische Lesen von Fachartikeln, deren Bewertung nach vorgegebenen Wichtigkeitsstandards, sowie die die Erstellung von Zusammenfassungen und Vorlagen. Diese Prozesse führen zu erheblichen Zeiteinsparungen, wobei Ziemons anmerkt: „Da neben der Zeitersparnis auch Zeit aufgewandt werden muss, um gute Prompts zu schreiben und den Output dann zu überprüfen sowie zu ergänzen, liegen die kumulierten Zeitersparnisse meistens bei 20 bis 25 Prozent, manchmal aber auch deutlich höher.“
Yakup Özkardes-Cheung, Trainer bei der IHK Düsseldorf, der Zertifikatslehrgänge zum KI-Manager und KI-Content-Manager anbietet, betont die Wichtigkeit von Schulungen und Workshops für Unternehmen, die in die KI-Welt einsteigen möchten. „Ein KI-Workshop macht am Anfang auf alle Fälle Sinn, um die Mitarbeiter abzuholen“, erklärt Özkardes-Cheung. Das sei jedoch nur der erste Schritt. Der nächste Schritt sei es, an neuen KI-Geschäftsmodellen zu arbeiten, so Özkardes-Cheung. „Deshalb gibt es jetzt auch einen neuen IHK-Kurs zum KI Business Development Manager,“ fügt er hinzu. Diese Einschätzung unterstreicht, wie essenziell es ist, KI gezielt einzusetzen, um operative Effizienz und Fehlerreduktion zu erreichen und gleichzeitig innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Die Industrie- und Handelskammer bietet einen neuen IHK-Zertifikatslehrgang zum KI Business Development Manager an, der darauf abzielt, den Teilnehmenden fundierte Kenntnisse im Bereich der Anwendung und Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Unternehmenskontext zu vermitteln. Der Lehrgang richtet sich an Fachkräfte, insbesondere aus den Bereichen Business Development, IT, Marketing und Management, die ihre Kenntnisse in der Künstlichen Intelligenz erweitern möchten.
Interessierte können sich noch bis zum 17. Februar 2025 für den nächsten Kurs, der dann vom 17. bis 27. Februar, jeweils von 9 bis 16.15 Uhr stattfindet, anmelden. Der Lehrgang umfasst insgesamt 56 Stunden und wird als Online-Veranstaltung durchgeführt. Mehr Informationen zur Veranstaltungen finden Interessierte unter: www.ihk.de.