Die Kinder hatten viel Spaß mit dem Zirkusprojekt. Foto: Caritas
Die Kinder hatten viel Spaß mit dem Zirkusprojekt. Foto: Caritas

Ratingen. Am Freitag, 25. Oktober, ist der fünftägige Herbstferienzirkus für Kinder ab sieben Jahren in der Turnhalle der Karl-Arnold-Schule mit einer großen, knapp 90-minütigen Aufführung zu Ende gegangen.


Das Integrations-, Spiel- und Sportangebot führt die Kampagne „vielfalt. viel wert.“ im Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbands für den Kreis Mettmann seit 2017 in den Oster- und Herbstferien durch. Für das gute Gelingen und die Anleitung der Kinder an für sie ungewohnten Spiel- und Sportgeräten sorgte wie gewohnt das Team des Mitmachzirkus Düsseldorf.

„Unsere Ferienzirkus-Projekte wenden sich gezielt an Kinder aus Familien mit Migrations- oder Fluchtgeschichte. Es dürfen jedoch alle Kinder im entsprechenden Alter, unabhängig von der Herkunft, teilnehmen. Für die Eltern ist das kostenfreie Betreuungs-Angebot eine Entlastung“, erläutert Heiko Richartz, verantwortlich für die Kampagne vielfalt. viel wert. Ziel sei es, Vorurteile durch Begegnung abzubauen. Daher sei der Mitmachzirkus offen für alle Nationalitäten, Sprachbarrieren seien bei diesem Spiel- und Sportangebot kein Hindernis. Die Kinder können auch mit Verständigungsproblemen miteinander kooperieren und agieren – was sie auch wahrnehmen, wenn es darum geht, für die abschließende Aufführung gemeinsame „Zirkusnummern“ einzustudieren.

Olaf Schmeißer, „Direktor“ des Mitmachzirkus Düsseldorf ergänzt: „Je mehr Kinder teilnehmen, desto einfacher können sie eventuelle Probleme lösen. Die Kids gehen größtenteils vorurteilsfrei miteinander um. Wenn sie ein gutes Thema haben, ist Migration für Kinder in diesem Alter ohnehin nicht von Interesse.“

„Die Bewegungsangebote des Mitmachzirkus sind niederschwellig und spielerisch angelegt: Es stehen zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten zur Verfügung, etwa Einräder, Balancier-Walzen, Diabolos, Stelzen, Pedalos, Jonglier- und Tanzzubehör sowie die in Turnhallen vorhandenen Sportgeräte“, erklärt Heiko Richartz. Alle Geräte und Betätigungen können die Kinder ohne Verpflichtungen zunächst ausprobieren. In der Regel zeigt sich am Ende des ersten Tages bereits, für welche Betätigungen sich das jeweilige Kind am meisten interessiert. Erst dann erhalten sie Anleitung, wie sie die Aktivitäten ihrer Wahl effektiv erlernen können. Im Laufe der Woche erfahren die Kinder somit spielerisch eine oder mehrere neue Fähigkeiten, ohne einem Leistungsdruck zu unterliegen.

Dass das Konzept auch diesmal wieder aufgegangen ist, erzählen mehrere der teilnehmenden Kinder. So sagt etwa die zwölfjährige Vanessa, die schon zum dritten Mal teilgenommen hat: „Ich habe wieder neue Tricks auf dem Einrad kennengelernt. Einrad fahren habe ich hier gelernt, und diesmal habe ich es zusätzlich mit Jonglieren beim Fahren versucht.“ Finnja, zehn Jahre alt, hat zum zweiten Mal mitgemacht und sich ebenfalls dem Einrad verschrieben: „Vanessa und ich haben einen Parcours einstudiert und fahren zusammen einen Einrad-Slalom. Diesmal habe ich mich auch auf das Hoch-Einrad, die Giraffe, getraut, außerdem ich kann nun auf Riesenstelzen laufen.“

Der neunjährige Ensar hat ebenfalls zum zweiten Mal teilgenommen, und er hat sich am Jongliergerät Diabolo zum Profi entwickelt. „Ich kann das Diabolo nun auf einem Jongliermesser laufen lassen auch unter und über meinem Bein, und ich habe die Jonglage-Figur ‚halbe Weltreise‘ gelernt. Das sind alles sehr coole Tricks.“

Der Herbstferienzirkus wurde unterstützt von der Aktion Neue Nachbarn – Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln und der Integrationsbeauftragten sowie dem Amt für Schulverwaltung und Sport der Stadt Ratingen.

Den nächsten Mitmachzirkus bietet die Caritas in Ratingen in der zweiten Osterferienwoche 2025 an.