Der "Drücker" einer Ampel ist zu sehen. Foto: pixabay
Der "Drücker" einer Ampel ist zu sehen. Foto: pixabay

Ratingen. Für die nächste Sitzung des Bezirksausschusses haben die Grünen den Antrag gestellt, dass die Verwaltung die Lichtsignalanlagen in Lintorf auf Barrierefreiheit prüfen und diese herstellen solle, falls sie nicht gegeben ist – an erster Stelle an den großen Kreuzungen.


Grünen-Mitglieder des Bezirksausschusses sind mit dem Rad nahezu alle 26 Ampeln im Ortsteil abgefahren und haben sie darauf überprüft, ob blinde Menschen oder solche mit Seheinschränkung sie sicher überqueren können. „Es ergab sich das beunruhigende Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Lichtsignalanlagen den Anforderungen der Barrierefreiheit nicht genügen“, so das Fazit des Ortsverbandes. Entweder gebe es keine Möglichkeit, Grün anzufordern, da kein Drücker am Mast montiert sei wie an der Kreuzung der Brandsheide mit der Rehhecke, oder der Drücker gebe kein Tastsignal von sich, wenn Grün erscheint.

„Am irritierendsten müssen die Drücker an der Kreuzung Speestraße/Am Löken für Menschen sein, die auf ein Tast- oder akustisches Signal angewiesen sind. Nach dem Anfordern ertönt ein lautes Brummen, das sich allerdings nicht ändert, wenn es grün wird. Woher soll man dann wissen, ob rot oder grün ist?“, beklagt Sascha Buselmeier, sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss Lintorf.

Besonders bedenklich sei, dass gerade die Ampeln an den Hauptverkehrsknotenpunkten in Lintorf nicht barrierefrei seien. Neben den schon genannten gilt das für die Kreuzungen der Speestraße mit der Krummenweger Straße und der Brandsheide mit der Duisburger Straße, wie die Grünen erklären.

„Auch in Hinblick auf den demographischen Wandel ist es notwendig, alle technischen Systeme auf das gleiche Niveau zu bringen, das eine sichere Querung der Straße für alle Fußgängerinnen und Fußgänger ermöglicht“, bekräftigt Edeltraud Bell, grüne Ratsfrau und Sprecherin im Bezirksausschuss Lintorf und Breitscheid.

Sascha Buselmeier führt weiter aus: „Wenn Personen mit Seheinschränkung oder nachlassender Sicht sich nicht sicher sein können, ob sie nun die Hauptstraße queren können oder nicht, dann führt das dazu, dass sie diese Orte meiden. Sie können am kommunalen Leben nur begrenzt teilnehmen, was die Lebensqualität schmälern kann.“ Sie sehen dringenden Handlungsbedarf.