Düsseldorf/Gelsenkirchen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat die Pläne und Hintergründe zur Vereinfachung des Tarifangebots vor rund 130 geladenen Gästen vorgestellt. Zentral ist auch das Konzept des bargeldlosen Zahlens – bis Ende 2026 soll das umgesetzt werden.
Von rund 650 Produkten fallen 500 weg, statt der bisher sieben gibt es künftig nur noch drei Preisstufen. Das ist der Kern der Tarifreform. Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), brachte die Ziele der Tarifvereinfachung auf den Punkt: „Die Menschen wollen keinen Tarifdschungel, sondern flexibel und unabhängig mit Bus und Bahn unterwegs sein. Deshalb lichten wir, rechtzeitig zu Frühlingsbeginn, unsere Tarif- und Ticketangebote. Wir müssen aus Fahrgastsicht denken und handeln – nur so gewinnen wir langfristig mehr Menschen für den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV.“
Die neue Tarifstruktur entspreche den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden und reduziere zugleich die Kosten für den Vertrieb durch die Verkehrsunternehmen im VRR-Verbundraum, so Wittke weiter: „Wir wollen und müssen unseren Fahrgästen ein zeitgemäßes, digitales Ticketing anbieten.“
Bis Ende 2026 soll in Bussen und Bahnen ausschließlich bargeldlos bezahlt werden. Wittke verwies dabei auf das Beispiel der Rheinbahn, die in einigen Wochen das bargeld,- und papierlose Ticketing in Bus und Bahn in einem Pilotprojekt erprobe.
„Das Deutschlandticket hat eine praktische Revolution angestoßen: Wir haben jetzt eine ÖPNV-Flatrate und mit eezy.nrw ein weiteres Ticketangebot, das unschlagbar komfortabel für die Fahrgäste ist. Wenn der VRR jetzt den nächsten Schritt geht und die Anzahl der Tickets reduziert, ist das eine konsequente Weiterentwicklung, der sich andere Verbünde anschließen sollten“, sagte Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Als einer der größten Verbünde Europas übernehme der VRR mit der Tarifstrukturreform eine Vorreiterrolle, die andere Verbünde und Verkehrsunternehmen zum Nachmachen animiere, so der Minister weiter.
Mit der Tarifreform möchte der VRR das Angebot klarer und übersichtlicher gestalten. Für rund 90 Prozent der Fahrgäste werde es günstiger, erläutert Oliver Wittke, wenn sie mit dem richtigen Ticket unterwegs sind. Tragende Säulen der Reform seien das Deutschlandticket, zu dem in den letzten Monaten rund 95 Prozent der VRR-Abonnenten gewechselt sind und der NRW-weit gültige eTarif eezy.nrw für Gelegenheitsfahrende.