CDU-Vorsitzende Julia Reuter und die Vorstandsmitglieder Udo Switalski und Wolfgang Riedel (r.) haben Sebastian Schorn als ihren Bürgermeister-Kandidaten vorgestellt. Foto: Kling

Wülfrath. Sebastian Schorn sieht sich als Brückenbauer. Als jemand, der gut auf Menschen zugehen kann. Als Bürgermeister möchte er sich für die Weiterentwicklung der Stadt einsetzen. „Man kann immer noch besser werden“, sagt er, „noch lebenswerter.“


Die Wülfrather CDU hat den 51-Jährigen jetzt als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September vorgestellt. Bei der Mitgliederversammlung stimmten alle 33 Anwesenden für Schorn, der aktuell Kämmerer der Stadt ist.

Die Zustimmung für das CDU-Mitglied Schorn ist wenig überraschend, bringt er als Vertreter des Bürgermeisters im Rathaus und als Mensch mit 34 Jahren Berufserfahrung in zwei kommunalen Verwaltungen doch nicht nur aus Sicht der CDU die idealen Voraussetzungen mit. Sebastian Schorn hat allerdings die Tatsache, dass das Votum der Partei einstimmig ausfiel, nach eigenen Worten „überglücklich gemacht“.

Mit seinem „hervorragenden Auftritt“ (Udo Switalski) und „seiner ruhigen Art“ (Julia Reuter) hat Sebastian Schorn die Wülfrather CDU schon mal klar für sich gewinnen können. Die CDU habe überdies alle anderen im Rat der Stadt vertretenen Parteien eingeladen, die Kandidatur von Sebastian Schorn zu unterstützen, erzählt Julia Reuter, die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes. Die Wülfrather Gruppe will dies tun, die Zustimmung der eigenen Mitglieder vorausgesetzt. Schorn gilt somit als gemeinsamer Kandidat von CDU und WG. Von den anderen Angesprochenen habe es bisher keine Reaktion gegeben – also auch noch keine Ablehnung.

Am 1. April 2016 hat Schorn seinen Dienst als Ordnungsamtsleiter in Wülfrath angetreten. Wenn ihm damals jemand gesagt hätte, dass er keine zehn Jahre später als Bürgermeister für die Stadt kandidieren würde, hätte er das für einen Aprilscherz gehalten, erzählt der 51-Jährige.

Gedanken über eine mögliche Kandidatur habe er sich im vergangenen Herbst gemacht, als Rainer Ritsche bekanntgegeben hatte, bei der nächsten Wahl aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr anzutreten. „Falls jemand auf mich zukommen sollte“, sagt er zurückhaltend, wohlwissend, dass genau das bei der Konstellation wohl unvermeidlich sein würde.

Im Kreis der Familie sei die Frage besprochen worden, deren Zustimmung war Voraussetzung. Sebastian Schorn und seine Frau haben einen 21-jährigen Sohn und eine 16-jährige Tochter. Die erste „Abstimmung“ im eigenen Haus hat Schorn offenbar schon mal gewonnen.

Als Ordnungsamtsleiter habe er die Stadt quasi von Grund aus kennengelernt („im Ordnungsamt läuft alles zusammen.“). Als leidenschaftlicher E-Bike-Fahrer hat er inzwischen so ziemlich alle Ecken der Stadt erkundet.

Als heutiger Kämmerer weiß Schorn, dass die Stadt – wie andere Kommunen – vor allem eine deutliche bessere Finanzausstattung durch Bund und Land bräuchte – und möchte die Hoffnung darauf, dass dies tatsächlich einmal geschieht, auch als möglicher Bürgermeister nicht fallen lassen.

Im Bereich Wirtschaftsförderung möchte er unter anderem dafür sorgen, „die Bestandsbetriebe so gut wie möglich zu unterstützen“.  Und er ist froh darüber, dass im politischen Bereich Einigkeit darüber bestehe, „unsere Einrichtungen nicht in Frage zu stellen“.

Vor allem aber das „hervorragende Ehrenamt“ hat es Sebastian Schorn nach eigenen Worten angetan. Dieses breit gestreute ehrenamtliche Engagement „macht eine Stadt lebenswert“. Dieser Einsatz vor allem führe dazu, dass Menschen sich mit ihrer Stadt identifizierten.

Das Wort Wahlkampf mag er übrigens nicht so sehr, zu viel „Kampf“. Er möchte sich eher um das Amt des Bürgermeisters „bewerben“.

Im April 2016, als Schorn seinen Dienst in Wülfrath antrat, habe er sich noch nicht vorstellen können, dass sein Herz einmal so für Wülfrath schlagen würde. „Kein Aprilscherz“ sagt er.