Landtagsabgeordneter Martin Sträßer bittet darum, die Absage von Martinszügen zu überdenken. Foto: PR Martin Sträßer MdL
Landtagsabgeordneter Martin Sträßer bittet darum, die Absage von Martinszügen zu überdenken. Foto: PR Martin Sträßer MdL

Kreis Mettmann. „Für die Martinsumzüge sollten pragmatische Lösungen gefunden werden“, meint der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer und bittet, die Absage von Martinszügen zu überdenken.


Das Namensfest des heiligen Martin rückt näher. Der Martinszug mit Laternen gehört dabei wohl zu den beliebtesten Bräuchen. Wegen der Corona-Pandemie haben viele Veranstalter  die traditionellen Umzüge bereits abgesagt.

Dazu der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer: „Ich kann die Sorgen der Veranstalter gut verstehen. Nicht nur die ganze Arbeit, auch die ganze Verantwortung liegt vornehmlich auf den Schultern vieler ehrenamtlich Engagierter. Wer ist schon bereit und in der Lage, dieses Risiko zu tragen?“

Natürlich sei der organisatorische Aufwand in diesem Jahr besonders hoch, weiß Sträßer. Aber der Abgeordnete macht darauf aufmerksam, dass die traditionellen Martinszüge nicht grundsätzlich verboten sind, da sie im Freien stattfinden. So bestätigte es auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einem Brief an die Kommunalen Spitzenverbände. Und deshalb appelliert Sträßer an alle Verantwortlichen, die Absage von Martinszügen zu überdenken und vielleicht Alternativen zu prüfen.

Martin Sträßer kommentiert: „Nicht nur ich, sondern viele Menschen verbinden seit ihrer Kindheit schöne Erinnerungen an die Martinszüge. Das Basteln der Laterne im Kreise der Familie oder in Kindergarten und Schule, die Erzählung der Mantelteilung und schließlich der eigentliche Zug mit Kerzenlicht und der anschließenden Verteilung von Weckmännern. Das bleibt unvergesslich.“ Aber es gehe nicht nur um wohlige Gefühle, sondern dieses Fest habe auch eine große Botschaft: „Der Soldat teilt seinen wärmenden Mantel mit dem Bettler – wie großartig ist das! Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, der Flüchtlingskrisen und dem Auseinanderdriften innerhalb der Gesellschaften hat dieses Bild eine unglaubliche symbolische Kraft für Junge und Alte. Das wirkt sogar international und über alle religiösen und nationalen Grenzen hinweg.“

Für die Martinsumzüge sollten pragmatische Lösungen gefunden werden, so die Landtagsabgeordnete. Während städtische Verwaltungen in den vergangenen Jahren auf wenige große Umzüge hingearbeitet haben, sollte in diesem Jahr die Möglichkeit geprüft und von der Verwaltung wohlwollend begleitet werden, viele kleine Umzüge ziehen zu lassen – etwa an den Kitas und an den Schulen. Gesundheitsminister Laumann habe beschrieben, dass Familien, feste Zehnergruppen und Kindergartengruppen, die in den Einrichtungen ohnehin ohne Abstand betreut werden, keine besondere Distanz zu wahren haben. Erst ab 300 Teilnehmern ist ein gut durchdachtes Infektionsschutz- und Hygienekonzept nötig. Sträßer: „Nicht jedem Zug kann dann ein Pferd zur Verfügung stehen, aber ein Martin und ein Bettler könnten dennoch die Mantelteilung darstellen.“

Auch die Idee, dass nur eine kleine Martinsgruppe mit dem Heiligen Martin auf einem Pferd und einer Musikkappelle entlang einem festgelegten Weg zieht, die Kinder aber an den Straßenrändern mit Laternen stehen und singen, findet Sträßer überlegenswert: „Vielleicht könnten dabei sogar die Weckmänner verteilt werden.“

Nochmals äußert Sträßer Verständnis dafür, dass die Organisatoren vor große Herausforderungen gestellt werden und bittet deshalb darum, dass sich viele anbieten zu helfen. Auch er sei dazu bereit.

Sträßer: „Der Heilige Martin von Tours ist der Schutzpatron der Armen und das Sinnbild der Nächstenliebe. Gerade in dieser Zeit der Corona-Pandemie brauchen Menschen etwas für die Seele. Nicht nur das Leuchten der Laternen, sondern vor allem das Leuchten in den Kinderaugen sollte jede Anstrengung wert sein, auch in diesem Jahr möglichst viele Martinszüge stattfinden zu lassen.“