Düsseldorf. Am 18. März ist Weltrecyclingtag. Der Aktionstag erinnert an die Bedeutung der Wiederverwertung von Abfällen für den Umwelt- und Klimaschutz.
„60 Prozent der Kunststoffe und weit über 90 Prozent der Metalle, die in Deutschland in der gelben Tonne landen, werden recycelt und für neue Produkte benutzt. Und auch beim Glas und bei PET-Flaschen liegen wir bei einer Recyclingquote von deutlich über 90 Prozent“, erläutert Philip Heldt, Experte für Umwelt und Ressourcenschutz der Verbraucherzentrale NRW. „Der beste Müll ist natürlich immer der, der gar nicht erst entsteht. Aber durch Recycling werden Rohstoffe im Kreislauf gehalten und jede Menge Energie wird eingespart. Verbraucherinnen und Verbraucher leisten dazu durch richtige Mülltrennung und entsorgung einen wichtigen Beitrag“, so Heldt.
Die folgenden Tipps der Verbraucherzentrale NRW zeigen, worauf es dabei ankommt:
E-Schrott erkennen und abgeben
Nicht nur Fernseher, Föhne und Fritteusen sind Elektrogeräte. Sondern auch in vielen weiteren Produkten stecken inzwischen fest verbaute elektronische Zusatzfunktionen. Ob Kinderturnschuhe mit blinkenden LED-Lichtern, E-Zigaretten oder klingende Grußkarten: Durch ihr Innenleben werden auch Gegenstände, die man gar nicht auf den ersten Blick als Elektrogeräte erkennt, nach Gebrauch zu E-Schrott, der separat im Wertstoffhof oder im Handel zurückgegeben werden muss. Denn auch sie enthalten wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber oder Kupfer sowie gefährliche Bauteile und Stoffe wie Blei, Flammschutzmittel oder Lithium-Batterien, erklärt das Umweltbundesamt. Das gleiche gilt für die vielen „smarten“ Gadgets vom Heizungsthermostat bis zur intelligenten Sportkleidung, die Körperdaten misst und ans Smartphone sendet. Faustregel: Alles was einen Stecker, eine Batterie / einen Akku oder ein Kabel hat, gehört in die Elektrosammlung.
Keine Trinkgläser, Keramik oder Scheiben in den Glascontainer
Altglas kann immer wieder eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Glasverpackungen genutzt werden. Das Recycling spart Rohstoffe und viel Energie, denn Altglasscherben schmelzen bei niedrigeren Temperaturen als der Quarzsand, aus dem neues Glas hauptsächlich besteht. Damit der Kreislauf gut funktioniert, ist es aber wichtig, dass keine Fremdstoffe wie Kristallglas, Glasvasen, Fensterscheiben oder Glasschalen im Altglascontainer landen. Denn diese haben eine andere Zusammensetzung als Getränkeflaschen oder Konservengläser und stören den Recyclingprozess, ebenso Keramik- oder Porzellanscherben. Auch das getrennte Sammeln nach Weißglas beziehungsweise Farben hat seinen Sinn: Um klare, durchsichtige Glasbehältnisse herzustellen, dürfen nicht zu viele grüne oder brauen Scherben im Ausgangsmaterial enthalten sein. Nicht unbedingt nötig ist es hingegen, Deckel und Korken zu entfernen. Sie werden in den Anlagen maschinell vom Glas getrennt. Das kostet allerdings zusätzliche Energie. Idealerweise entsorgt man also Deckel in der gelben Tonne und Naturkorken in der Korksammlung.
Verpackungsmaterialien möglichst sorgfältig trennen
Verkaufsverpackungen werden über den gelben Sack oder die gelbe Tonne, mancherorts auch über die Wertstofftonne entsorgt. Und auch wenn es manchmal lästig sein mag: Fürs Recycling ist es wichtig, dass die verschiedenen Materialien getrennt werden. Denn das kann keine Maschine leisten. Konkretes Beispiel: Der Aluminiumdeckel sollte vom Joghurtbecher aus Plastik abgezogen werden, die eventuell vorhandene Papiermanschetten abgetrennt und ins Altpapier gegeben werden. Tuben und Deckel ebenfalls einzeln wegwerfen, Folien von Plastikflaschen abziehen.
Batterien niemals in den Hausmüll
Per Gesetz gilt: Leere Batterien und ausgemusterte Akkus müssen zurückgeben werden, der Handel stellt dafür Sammelboxen zur Verfügung. Der Hausmüll ist tabu. Dennoch wird die festgelegte Sammelquote von derzeit 50 Prozent nur knapp übertroffen
(2023: 50,4 Prozent). Fast die Hälfte aller verkauften Batterien wird also nicht recycelt oder unsachgerecht entsorgt. Für die Umwelt birgt das ernste Gefahren, aber auch für den Menschen: Häufig kommt es durch explodierende Batterien zu Bränden in Müllfahrzeugen oder Entsorgungsanlagen. Und: Batterien enthalten zum Beispiel Metalle wie Aluminium, Eisen, Nickel, Blei, Zink, Kobalt, Kupfer und Mangan. Diese können zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Batterien und Akkus verwendet werden.
Auch Bioabfall ist wertvoll
Biomüll getrennt zu sammeln und zu verwerten, ist wirtschaftlich und aus Umweltgründen sinnvoll. Entweder werden die pflanzlichen Abfälle zu Humus kompostiert oder zu Biogas vergoren. In der Restmülltonne hingegen ist der Biomüll verloren und geht in die Müllverbrennung. Was außer pflanzlichen Küchen- und Gartenabfällen im Biomüll entsorgt werden darf (beispielsweise Speisefett oder tierische Lebensmittelabfälle), regeln die Kommunen. Genaue Informationen liefern die Websites der Entsorger oder die Abfallberatung.