Wülfrath/Kreis Mettmann. Die Bergische Diakonie stattet alle zehn Einrichtungen mit einer digitalen Pflegehilfe aus. Sie soll Komfort und Sicherheit für Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeinrichtungen erhöhen und die Pflegekräfte zugleich entlasten.
Kontrollgänge zählen zu den obligatorischen Aufgaben des Nachtdienstes in Pflegeheimen. So ist es bei der Bergischen Diakonie beispielsweise üblich, dass die Pflegekräfte dreimal in einer Nacht in die Zimmer schauen, ob alles in Ordnung ist.
Menschen mit leichtem Schlaf werden dadurch womöglich wach. Für die Pflegekräfte sind die Rundgänge zeitaufwendig und zumeist überflüssig, wenn eben alles stimmt. Bei der Kontrolle kann jetzt ein System helfen, das die niederländische Firma Momo-Medical mit Sitz in Delft erfunden hat: das System „BedSense“.
Und so funktioniert es: Unter der Matratze wird ein Messsystem angebracht, das Druck und Mikrovibrationen misst. Die Ergebnisse werden per App auf ein Handy der Nachtschicht übertragen. Sie zeigen an, ob jemand dabei ist, aufzustehen, unruhig ist oder ruhig im Bett liegt. So können die Pflegekräfte zielgenau in ein Zimmer gehen, wenn es erforderlich ist.
„Das gibt unseren Pflegekräften Sicherheit und hilft, Stürze zu vermeiden“, erklärt Michael Kolle, Geschäftsbereichsleiter Wohnen und Leben im Alter. „Diese Technologie erlaubt es uns, dort präsent zu sein, wo wir wirklich gebraucht werden.“
Die Bettsensoren werden nur mit dem Einverständnis der Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt. Eineinhalb Jahre hat die Bergische Diakonie das System der Firma „Momo Medical“ im Otto-Ohl-Haus in Oberdüssel getestet.
Das Ergebnis fällt so positiv aus, dass die Diakonie das System „BedSense“ künftig in all ihren zehn Einrichtungen einsetzen will. Gestern kam es in Wülfrath zur Vertragsunterzeichnung mit der Firma „Momo Medical“, deren Vertreter dafür aus Delft angereist waren.
„Momo Medical“ hat inzwischen eine Niederlassung in Deutschland gegründet, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass andere Pflegeeinrichtungen dem Beispiel der Bergischen Diakonie folgen werden.