Düsseldorf. Die Schoko-Osterhasen liegen vielen Menschen derzeit schwer im Magen. Denn die Preise für Schokolade steigen weiter deutlich.
„Der Goldhase von Lindt, eine Art Oster-Symbol und Preisindikator, kostet in der 100-Gramm-Variante erstmals mehr als vier Euro“, teilt die Verbraucherzentrale NRW mit. Aufgrund der stark gestiegenen Kakaopreise kamen laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zwölf Millionen Schokohasen weniger als im Vorjahr in den Handel. Einige Hersteller haben ihre Schokoladentafeln zudem bereits verkleinert.
Die Kakaopreise sind durch den Klimawandel und Spekulationen auf Achterbahnfahrt. Viele Schokoladensorten enthalten nur rund 30 Prozent Kakao. Müssten diese Varianten nicht günstiger sein als andere mit 60 oder 70 Prozent Kakaoanteil? „Die Preise bei Tafelschokoladen im Einzelhandel sind meist über sämtliche Geschmackssorten gleich. Bei Osterhasen gibt es je nach Kakaoanteil und Sorte dagegen unterschiedliche Preise“, erklärt erklärt Frank Waskow, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale NRW. Tatsächlich müsste eine Tafel Schokolade mit 30 Prozent Kakao günstiger sein als die 60-Prozentige. „Die Anbieter rechnen jedoch mit einer Mischkalkulation, das heißt, wer die 30-prozentige Schokolade kauft, zahlt ein Stück der teuren Schokoladen-Sorten mit“, so der Verbraucherexperte.
Ob Menschen mit wenig Geld sich das Osterfest versüßen könnten? „Ostern ist nach Weihnachten der größte feiertagsbezogene Konsum-Anlass“, so Waskow. 78 Prozent der Verbraucher wollen laut einer Umfrage des Handelsverband Deutschland Lebensmittel verschenken.
„Deutlich günstiger ist es, die Osterschokolade in Tafel- statt in Hasenform zu kaufen. Auf 100 Gramm gerechnet sind die Hasen in der Regel doppelt so teuer wie Tafeln. Aber auch hier lohnt sich ein genauer Blick. Die Milka-Tafeln wiegen nur noch 90 statt 100 Gramm, kosten aber trotzdem mehr, nämlich 1,99 Euro statt 1,49 Euro. Die Alpenmilch-Sorte von Ritter Sport verteuerte sich von 1,49 auf 1,89 Euro“, so Frank Waskow.
Die Folgen des Klimawandels würden die Kakao-Anbaugebiete schwer treffen, so der Experte. „Rund 80 Prozent des Kakaos, den wir in Deutschland verzehren, stammt aus der Elfenbeinküste und Ghana. Dort brach die Ernte 2024 vor allem aufgrund von Wetter-Extremen um fast die Hälfte ein“. Preissenkungen sind laut Frank Waskow absehbar nicht in Sicht.