Ein Autoreifen auf einer StraßeEin Autoreifen auf einer Straße. Foto: pixabayFoto: pixabayGrundsteine hat der Verein bereits gelegt, um den Bus auf die Straße zu bringen. Nun steht fest: Der Start wird verschoben. Foto: pixabay
Ein Autoreifen auf einer Straße. Foto: pixabay

Mettmann. Aufgrund der Corona-Situation hat der Bürgerbus-Verein die Betriebsaufnahme nach hinten verlegt.


„Es hatte alles so gut angefangen“, schreiben Vorsitzender Bodo Nowodworski und sein Stellvertreter Stefan Wigge für jenen Verein, der in der Kreisstadt einen Bürgerbus etablieren will. Noch zum Jahresbeginn hätten alle „Signale auf Grün bestanden“, dann traf Corona das erarbeitete Konzept mit Wucht.

Der Verein hatte Info-Veranstaltungen angeboten, die Resonanz aus der Bevölkerung war positiv. Am Ende konnte der Verein über 40 Interessierte als Fahrer gewinnen. „Jetzt musste eigentlich nur noch der Zuschuss des Landes abgewartet werden, damit der Bus bestellt werden kann“, meinen Nowodworski und Wigge.

Geplant war der Start für diesen Herbst, der Zuwendungsbescheid für die Busbeschaffung liegt seit dem Frühjahr vor. Daraus wird nichts. Wie der Bürgerbus-Verein mitteilt, hat man die Betriebsaufnahme verschoben und hoffe nun, im Herbst 2021 loslegen zu können.

Lange Lieferzeit, Corona-Regeln und voraussichtlich wenige Fahrgäste

Grund ist die aktuelle Corona-Lage. Die Lieferzeit für den Bus liege bei rund sieben Monaten, die Kosten für den Fahrzeugbetrieb müssen auch über Fahrgasteinnahmen finanziert werden. Davon gibt es aufgrund der zweiten Pandemie-Welle aber weniger. Zudem ist schon die Einhaltung der Sicherheitsregelungen eine Herausforderung: „Abstands- und Hygieneregeln müssen beachtet werden, und dies bei einer Nutzung von Personen, die sowohl als Fahrer sowie auch als Gäste eher zu der Risikogruppe zu zählen sind“, erklären die Vorstände für den Bürgerbus-Verein. „Hilfestellung beim Ein- und Ausstieg, so wie man es von einem Bürgerbus erwartet, stellt sich schon als riskant dar; auch das Kassieren erfolgt im persönlichen Kontakt. Die eher beengte Fahrgastsitzanordnung muss hinsichtlich der Abstandsregeln überprüft, ein plausibles Hygienekonzept erarbeitet werden.“

Die ohnehin schwächelnde Ausnutzung des ÖPNV-Angebots tut ihr Übriges, das spüren auch die Bürgerbus-Verein: „Aktuell haben einige Bürgerbus – Vereine in NRW auf Grund der Corona-Lage ihren zwischenzeitlich wieder aufgenommenen Betrieb sogar erneut eingestellt“, so Nowodworski und Wigge.

Vor dieser Faktenlage habe sich der Vorstand in seiner letzten Sitzung entschlossen, von einer Busbestellung noch in diesem Jahr Abstand zu nehmen, dafür aber einen neuen
Zuwendungsbescheid für das kommende Jahr bei der Bezirksregierung zu beantragen.

Das gesundheitliche, aber auch das wirtschaftliche Risiko wegen einer zu schwachen Auslastung oder Fahrbereitschaft erschien dem Vereinsvorstand derzeit schwer kalkulierbar, „zumal sich das neue Mobilitätsangebot für Mettmann, im Gegensatz zu bereits länger laufenden Bürgerbusangeboten, erst einmal einspielen muss“.

Bodo Nowodworski und Stefan Wigge setzen auf das nächste Jahr: „Um so mehr wird mit großer Spannung die weitere Entwicklung abgewartet, und wir hoffen, dass die  Betriebsaufnahme mit einem Jahr Verzögerung im Herbst 2021 umgesetzt werden kann.“