Agostino Subacchi als Masetto, Zachary Wilson als Don Giovanni. Foto: Axel J. Scherer
Agostino Subacchi als Masetto, Zachary Wilson als Don Giovanni. Foto: Axel J. Scherer

Wuppertal. Im Mai bringt die Oper Wuppertal unter der musikalischen Leitung von Patrick Hahn und der Regie von Claudia Isabel Martin Mozarts „Don Giovanni“ auf die Bühne.


Der braucht ein ganzes Buch, um seine zahlreichen Affären zu dokumentieren – und hat noch lange nicht genug. Doch seine Schandtaten holen ihn ein, als sich drei der Frauen verbünden, um sich an ihm zu rächen. Die Konsequenzen seiner letzten Tat sind so brenzlig, dass ihm auch sein treuer Freund Leporello nicht mehr helfen kann.

Mit seinem »heiteren Drama« schrieb Mozart eine Oper zwischen Komödie und Tragödie, die ein besonders sinnliches Thema hat: den Urtyp des Verführers. Was in früheren Zeiten als Inbegriff der Freiheit gedeutet wurde, wird heute zurecht kritisch betrachtet. Dennoch gilt das Werk mit seiner spannenden Geschichte und der einzigartigen Musik noch immer als Oper aller Opern.

Regisseurin Claudia Isabel Martin versetzt das Geschehen in die 1970er Jahre – Gleichberechtigung, Frauenpower und freie Liebe treffen auf Don Giovannis Leitsatz »Viva la libertà / Es lebe die Freiheit«. Martin zeigt einen Don Giovanni, der eine unglaubliche Faszination auf sein Umfeld ausübt und es zugleich von sich wegstößt. Er ist begehrenswert, doch gleichzeitig bringt er eine Spirale der Gewalt mit sich. So setzt sich das Stück mit Fragen über Schuld, Kontrolle und der Romantisierung des Verführers auseinander.

Die Premiere findet am Samstag, 24. Mai, im Opernhaus statt. Im Anschluss folgt die Premierenfeier im Kronleuchterfoyer, die ganz im Stil der 70er Jahre gehalten wird. Kostümierungen sind dabei ausdrücklich erwünscht. Weitere Vorstellungstermine sind am 31. Mai, 13. Juni und 28. Juni. Tickets sind online oder über die KulturKarte erhältlich.