Mettmann. „Die Zukunft Mettmanns liegt im Westen.“ Wirtschaftsförderer Stephan Reichstein und Bürgermeisterin Sandra Pietschmann sind sich einig, dass dort weitere neue Gewerbeflächen gut vermarktet werden könnten. Dies liege vor allem an der Nähe zu Düsseldorf und Ratingen sowie an den guten Verkehrsanbindungen, fasst die Stadtverwaltung zusammen.
Erfreulich: Der Neanderpark ist inzwischen komplett vermarktet. „Das Gewerbegebiet im Westen der Stadt ist ausverkauft. Bei den letzten drei Grundstücken stehen wir
kurz vor Abschluss der Kaufverträge“, berichtete Wirtschaftsförderer Reichstein im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Grundstücksgelegenheiten in dieser Woche.
Bei der Bezirksregierung setzen sich die Wirtschaftsförderung, das Baudezernat und Bürgermeisterin Pietschmann persönlich dafür ein, dass die Stadt eine
Genehmigung für weitere Gewerbeflächen im Westen bekommt. Südlich des Neanderparks wäre eine Erweiterung des Gewerbegebietes um rund 12.000 Quadratmeter
möglich, allerdings befinden sich diese Grundstücke in Privatbesitz und es gibt keine Vereinbarungen mit den Eigentümern zur Entwicklung dieser Flächen. „Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung von Gewerbeflächen westlich der B 7 gegenüber dem
Neanderpark aufgrund der guten Lage sehr viel Potential bietet“, erklärte Reichstein. Das würden die Unternehmen im Neanderpark, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und
Experten aus der Gewerbe-Immobilienbranche genauso sehen.
Im Osten der Stadt sieht die Situation dagegen anders aus. Im Gewerbegebiet Zur Gau stehen noch rund 20.000 Quadratmeter für Gewerbeansiedlungen zur Verfügung. Dort
war die Nachfrage in den vergangenen Jahren eher schleppend. Dies könnte sich aber ändern, weil die Stadt Wuppertal an der Stadtgrenze zu Mettmann die Entwicklung
eines 22 Hektar großen Gewerbegebietes (Schöller-West) plant.
Dafür hat die bergische Metropole bereits die Änderung des Regionalplans bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragt. Deshalb steht die Verwaltung im regelmäßigen
Austausch mit der großen Nachbarstadt. Sollte die Bezirksregierung den Wuppertaler Plänen zustimmen, werde Mettmann davon profitieren, könnten die Städte bei der
Entwicklung der beiden Gewerbegebiete in direkter Nachbarschaft eng zusammenarbeiten.
Die freien Flächen im Gebiet Zur Gau werden zudem als Reserveflächen vorgehalten, um ansässige Unternehmen, die expandieren und mehr Platz brauchen, in der Stadt zu halten.
Reichstein: „Bei sechs der letzten sieben Käufer von Gewerbegrundstücken handelte es sich um Unternehmen aus Mettmann. Hätten wir ihnen keine zusätzlichen Flächen anbieten können, wären sie möglicherweise abgewandert.“
Zur Flächenbevorratung braucht die Stadt weitere Gewerbegebiete. Deshalb werden alle Grundstücke und Objekte, die auf den freien Markt kommen, geprüft. So hatte
die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) als 100-prozentige Stadttochter mit Beschluss des Aufsichtsrates für die große NTN-Fläche ein Kaufanangebot abgegeben. Den
Zuschlag erhielt aber ein anderer Bieter. Die Stadt wird weiterhin alles unternehmen, um neue Gewerbeflächen entwickeln zu können, damit der Wirtschaftsstandort Mettmann eine Zukunft hat.