Ein Schreiner bei der Arbeit. Foto: pixabay/symbolbild
Ein Schreiner bei der Arbeit. Foto: pixabay/symbolbild

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen steht vor einer großen Herausforderung: Bis 2035 werden rund 2,5 Millionen Erwerbstätige in Rente gehen. Bereits heute fehlen vielerorts qualifizierte Arbeitskräfte – ein Problem, das sich weiter verschärfen wird.


Laut aktuellem IHK-Fachkräftemonitor ist in den kommenden Jahren mit einem deutlichen Anstieg unbesetzter Stellen zu rechnen – von aktuell rund 290.000 auf voraussichtlich bis zu 610.000 im Jahr 2035.

Der Engpass wird sich durch alle Wirtschaftsbereiche ziehen. Besonders betroffen sind gewerblich-technische Berufe wie Mechatronik, Energie- und Vermessungstechnik sowie kaufmännische und dienstleistungsnahe Tätigkeiten – etwa in der Unternehmensführung oder im Bereich Verkehr und Logistik. Auch die Qualifikation spielt eine wichtige Rolle: Der größte zusätzliche Bedarf zeigt sich bei beruflich qualifizierten Fachkräften, also bei Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Trotz struktureller Herausforderungen wie der Energiewende, geopolitischer Unsicherheiten oder sich wandelnder Handelsbeziehungen, entwickeln sich Unternehmen in Nordrhein-Westfalen weiter. Das Modell macht deutlich: Das Potenzial für rund 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze ist vorhanden – vorausgesetzt, es stehen genügend Fachkräfte zur Verfügung. Insgesamt müssten bis 2035 rund 2,7 Millionen Arbeitsplätze neu besetzt werden, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten im Land bestmöglich auszuschöpfen.

Sollte es nicht gelingen, die Fachkräfteengpässe deutlich zu verringern, könnten der Wirtschaft in NRW bis 2035 eine Wertschöpfung in Höhe von rund 40 Milliarden Euro entgehen – weil Betriebe Aufträge aufgrund fehlender Fachkräfte nicht annehmen oder Leistungen nicht erbringen können.

Der neue Fachkräftemonitor NRW ist ein hilfreiches Werkzeug für alle, die Fachkräftesicherung aktiv angehen wollen. Der Bedarf ist klar – auch in der Region wird der Fachkräfteengpass in den kommenden 10 Jahren drastisch ansteigen: Allein im IHK-Bezirk werden bis zum Jahr 2035 rund 182.000 Beschäftigte in den Ruhestand gehen. „Unternehmen, Politik und die gesamte Wirtschaftsregion müssen gegensteuern und effektive Fachkräftesicherung betreiben. Wir als IHK Düsseldorf unterstützen dabei mit vielfältigen Service- und Beratungsangeboten, etwa mit unserem Fachkräftereport und dem Wegweiser zum Finden, Binden sowie Entwickeln & Fördern von Beschäftigten“, sagt Stephan Jäger, Berater für Fachkräftesicherung der IHK Düsseldorf.