Ratingens Triathleten blieben trotz der hochsommerlichen Temperaturen cool. Foto: TTR08
Ratingens Triathleten blieben trotz der hochsommerlichen Temperaturen cool. Foto: TTR08

Ratingen. Der Herbrand-Niederrhein-Triathlon (N3T) hat am Sonntag, 29. Juni, für reichlich Action am Freizeitpark Wisseler See in Kalkar gesorgt – unter Ratinger Beteiligung.


Rund 1.000 Athleten waren insgesamt dabei, unter ihnen auch die Starter des TTR08. Auf dem Programmstanden nicht nur die Deutsche und Landesmeisterschaft, sondern auch Wettbewerbe der Landesliga Mitte und der Verbandsliga sowie zahlreiche weitere Rennen über die Sprint- und Kurzdistanz. Veranstaltet vom „TriFUN Kleve“ lockte das Event nicht nur Athleten, sondern auch zahlreiche Zuschauer mit einem umfangreichen Rahmenprogramm inklusive Expo und Food-Court. Schon morgens um kurz vor 8 Uhr zeigte das Thermometer sportliche 22,8 Grad Wassertemperatur im Wisseler See an – ein Neopren-Verbot für fast alle Athleten galt.

In diesem Jahr gab es komplett neue Strecken. Eine Besonderheit beim N3T war die ungewöhnlich weit entfernte Wechselzone, die rund einen Kilometer vom Start- und Zielbereich lag und für zusätzliche Distanz sorgte. Ein Wermutstropfen: Einige Athleten mussten nach dem Schwimmausstieg barfuß über feinen Schotter laufen.

TTR08 stark in der Landesliga Mitte

Der Wecker klingelte für die Athleten der Landesliga Mitte etwas früher – um 9 Uhrmorgens hieß es bereits: Rein ins Wasser! Der Vorteil: immerhin moderate Temperaturen, bevor die Mittagshitze zuschlagen konnte. Der Nachteil: Ausschlafenwurde gestrichen. Mit Fahrzeit, Parkplatzsuche und Materialcheck war es fast ein Rennen gegen die Uhr – noch bevor der eigentliche Wettkampf überhaupt begonnen hatte.

Für einige Starter war das Neo-Verbot beim Schwimmen zunächst keine gute Nachricht – kein Komfortanzug, dafür aber auch weniger Gepäck. Der Fußmarsch von der Wechselzone zum Schwimmstart fiel dafür etwas knackiger aus, bot aber immerhin Gelegenheit, mental auf Betriebstemperatur zu kommen.

Im Wasser ging es direkt zur Sache: Landes- und Verbandsliga gemeinsam bedeutete Positionskämpfe in der Waschküche. Doch unsere TTR08-Athleten ließen sich davon wenig beeindrucken.

Auf der Radstrecke begegneten sie sich dank teils gegenläufiger Streckenführung regelmäßig – gegenseitiges Anfeuern inklusive. „Wenigstens etwas Gesellschaft, wenn schon keine Höhenmeter“, scherzte später einer der Athleten. Niederrheineben!

Beim Laufen machte dann die gnadenlose Sonne ernst – freie Bahn für Hitze und Verwirrung auf der etwas knifflig ausgeschilderten Strecke. Aber die Aktiven blieben cool und setzten sich gegen starke Konkurrenz durch. Im Ziel überwog dann eindeutig die Erleichterung.

Nach 1,5 km Schwimmen, 38 km Radfahren und 9,7 km Laufen überzeugten die Athleten mit starken Leistungen. Doch dann kam der kleine Fauxpas: Da die Mannschaftswertung noch nicht veröffentlicht war und auch keiner damit gerechnet hatte, machten sich die Athleten nach Prüfung der Einzelergebnisse bereits auf den Weg zum Check-Out. Aufgrund der langen Wege, der entfernten Wechselzone und verstreuten Parkplätzen verpassten drei der vier Athleten ausgerechnet ihre eigene Siegerehrung. Podium leer – Sportler weg. Dies ist natürlich nicht schön für alle Beteiligten und wir nehmen uns das sehr zu Herzen. Die Athleten versprachen: „Wir lernen daraus, es wird nicht wieder vorkommen!“

So erfuhren die meisten Athleten erst auf der Heimfahrt von ihrem sensationellen Erfolg – Überraschung geglückt, Feier leider verschoben. Beim nächsten Start am10. August beim 37. Kamener Sparkassentriathlon soll es dann auch mit dem Feiern klappen – hoffentlich auch wieder auf dem Podium.

Triathlon-Damen zeigen gute Leistungen
Paula Andrea Richter freut sich über ihre Leistung. Foto: TTR08
Paula Andrea Richter freut sich über ihre Leistung. Foto: TTR08

Bei der Deutschen Meisterschaft auf der Kurzdistanz, die erst um 10:30 Uhr startete und somit voll in die Mittagshitze lief, kämpfte Michaela Melsa erfolgreich gegen Hitze und eigene Grenzen. Es galt 1,5 km Schwimmen, 38 km Radfahren und 9,7 km Laufen zu absolvieren. „Ich bin auf der zweiten Hälfte der Laufrunde ziemlich eingebrochen!“, gestand sie.

In der Sprintdistanz startete Paula Andrea Richter erst um 12:30 Uhr, mitten in der größten Hitze. Für sie galt es, 750 Meter Schwimmen, 19 Kilometer Radfahren und4,8 Kilometer Laufen zu absolvieren.

Am Start mit guter Stimmung und viel Lust, einfach mal ohne Druck zu starten. Richter genoss das Rennen aus reinem Spaß, diesmal ganz ohne Nachwuchs-Cup-Verpflichtungen. Neu für sie: die volle Wechselzone nach dem Schwimmen – ein echtes Highlight, wenn auch fast ein kleines Suchspiel, das eigene Rad zu finden, denn normalerweise kommt Paula Andrea Richter deutlich später aus dem Wasser. Auch die Streckenführung kam ihr entgegen: keine Pendelstrecken, keine Runden – „Endlich mal nicht zählen, wie viele Runden ich noch laufen muss!“, lachte sie nachihrem Zieleinlauf.

Am Ende des Tages waren sich alle einig: „Spaß hatten wir reichlich, aber die Hitze hat uns ganz schön zugesetzt!“