
Velbert. Im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum ist jetzt feines Fingerspitzengefühl gefragt: Zwölf 3D-Drucke von besonderen Exponaten sind in die Dauerausstellung integriert worden- Damit können blinde und sehbehinderte Menschen ab sofort einzelne Objekte ertasten und die Geschichte von Schloss und Beschlag im wahrsten Sinne begreifen.
„Für das Museum sind die 3D-Anfertigungen ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem inklusiven Angebot“, hieß es seitens der Stadt Velbert.
Hinter den Modellen steht ein aufwendiger Fertigungsprozess. Zwölf ausgewählte Objekte aus allen Epochen der Ausstellung wurden digitalisiert und per 3D-Druck physisch rekonstruiert. Sie bieten einen umfassenden, tastbaren Zugang zur gesamten Dauerausstellung. So lassen sich beispielsweise ein römischer Schlüssel mit imposantem Löwenkopf oder ein Möbelschloss mit filigranen Verzierungen in die Hand nehmen. Auch der französische Kammbartschlüssel, die „Mona Lisa“ des Museums, liegt als 3D-Modell vor. Das Material der Drucke variiert: Um das Gewicht eines Schlüssels spüren zu können, wurde Metall verwendet. Alle Modelle hängen in der Nähe des jeweiligen Originals.
„Wir freuen uns, dass unsere Dauerausstellung durch die 3D-Modelle noch inklusiver wird. In den nächsten Jahren möchten wir weitere Schritte in diese Richtung gehen“, kommentiert Museumsleiterin Yvonne Gönster. Schon jetzt ist das Museum weitgehend barrierefrei: Alle Räume sind mit dem Rollstuhl zugänglich und im Foyer sowie in der Dauerausstellung können sich blinde und sehbehinderte Menschen durch ein taktiles Bodenleitsystem orientieren.
Ermöglicht wurde das Projekt durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der NRW-Stiftung und einen Zuschuss der Förderungsgemeinschaft des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums.