Ratingen. Der Film „50 Jahre moderne Stadt Ratingen“ ist nach der erfolgreichen Uraufführung im Museum Ratingen jetzt auf Youtube zu sehen. Der Video-Kanal der Stadt Ratingen kann über die städtische Webseite aufgerufen werden.


In dem Film erinnern sich bekannte Zeitzeugen in Interviews an die Ereignisse rund um die kommunale Neugliederung von 1975, als die Stadt Ratingen in ihren heutigen Grenzen entstand. Untermalt sind die Schilderungen durch umfangreiches (historisches) Foto- und Filmmaterial.

Eine Kurzfassung des Films von rund elf Minuten Länge ist bereits seit Ende Januar auf dem städtischen Youtube-Kanal abrufbereit. Zwischenzeitlich wurde jedoch das gesamte Interview-Material ausgewertet. Entstanden ist daraus ein etwa 35 Minuten langer Film, der ein plastisches und lebendiges Bild von den damaligen Ereignissen und Befindlichkeiten gibt.

Am 3. Juli wurde der Film vor rund 80 heimathistorisch interessierten Besuchern im Museum gezeigt – als Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung „David gegen Goliath“, die sich mit der Geschichte der drei kommunalen Neugliederungen im Ratinger Raum im 20. Jahrhundert befasst. Der Ratinger Stadtarchivar Sebastian Barteleit, der zum selben Thema auch ein gleichnamiges Buch geschrieben hat, tritt auch in dem Film mit kurzen Moderationen auf, die das Geschehen von vor 50 Jahren und die zusammengefügten Interview-Ausschnitte ordnen.

Für den Film haben Redakteur Egon Schuster und Regisseur Daniel Oberbanscheidt Interviews mit bekannten Zeitzeugen geführt, die teils schon im Vereinigungsprozess gewichtige Rollen gespielt haben, etwa dem damaligen Ratinger Stadtdirektor Alfred Dahlmann sowie dem Beauftragten des Amtes Angerland für die kommunale Neugliederung, Siegfried Hoymann. Ergänzend konnte Archivmaterial mit dem 2019 verstorbenen Ratskommissar von 1975, Horst Becker, verwendet werden, das die FDP Ratingen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.

Außerdem kommen Zeitzeugen zu Wort, die 1975 am Anfang ihrer politischen Laufbahn standen und später gewichtige Rollen in Ratingen spielen sollten wie Alt-Bürgermeister Wolfgang Diedrich und Ewald Vielhaus. Michael Lumer und Manfred Buer schließlich sind schon kraft ihrer Ortsgrenzen sprengenden Biografie prädestiniert, diese wichtige heimathistorische Etappe zu betrachten: Lumer, in Lintorf aufgewachsen und sozialisiert, später nach Ratingen-Mitte gezogen und nun seit etlichen Jahren Vorsitzender des Ratinger Heimatvereins; und Buer, in Alt-Ratingen aufgewachsen und sozialisiert, dann nach Lintorf gezogen und dort jahrzehntelang Vorsitzender des Lintorfer Heimatvereins und Schriftleiter der „Quecke“.

Sie alle verstehen sachkundig und vor allem unterhaltsam zu erzählen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten jedenfalls ihren Spaß an den fundierten und immer wieder auch witzigen Anekdoten aus dieser Zeit des Aufbruchs vor einem halben Jahrhundert – und natürlich auch an vielen Archiv-Fotos und –Videos, die das Ratingen der 70er Jahre kurz wieder lebendig werden lassen.