Das Aalto-Theater in Essen. Foto: TUP Essen/Thomas Schwörer
Das Aalto-Theater in Essen. Foto: TUP Essen/Thomas Schwörer

Essen. Die letzte Sitzung des Aufsichtsrates der Theater und Philharmonie Essen vor der Sommerpause hat einige wesentliche Ergebnisse zur zukünftigen Besetzung des Führungspersonals für die Essener Philharmoniker, das Schauspiel Essen und das Aalto Musiktheater hervorgebracht.


Das Gremium hat Andrea Sanguineti seine Absicht mitgeteilt, die Zusammenarbeit über den bestehenden Dienstvertrag als Generalmusikdirektor hinaus und mit Ablauf des 31. Juli 2027 zu beenden. Die Beschwerden aus der Mitarbeiterschaft zum Führungsverhalten von Herrn Sanguineti wurden zwischen den Betriebsparteien, unter anderem von einer TUP-internen Beschwerdestelle, und dem Aufsichtsrat sorgfältig geprüft. In einer vom Aufsichtsrat beauftragten externen juristischen Prüfung war Sanguineti kein Fehlverhalten im arbeitsrechtlichen Sinne nachzuweisen. Etwaige Vorwürfe aus diesem Verfahren sind nach einvernehmlicher Auffassung somit beigelegt worden. Der Aufsichtsrat nimmt die vorgebrachten Beschwerden sehr ernst und wird sich in Zukunft in diesen Angelegenheiten weiterhin zur Einhaltung einer guten Führungskultur einbringen.

Ein weiteres Ergebnis brachte die Sitzung hinsichtlich der Intendantinnen-Doppelspitze des Schauspiel Essen hervor. Christina Zintl scheidet auf eigenen Wunsch zum 31. August 2025 aus, um sich mit Freude neuen künstlerischen Aufgaben widmen zu können. Dabei erfolgt die Auflösung des Vertrages im besten beiderseitigen Einvernehmen. Die Theater und Philharmonie Essen bedankt sich bei Christina Zintl für ihre engagierte Arbeit als Co-Intendantin im Schauspiel in den letzten drei Jahren und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute. Co-Intendantin Selen Kara wird die Geschäfte des Schauspiel Essen fortführen.

„Nach den heute getroffenen Entscheidungen kann sich die Theater und Philharmonie wieder auf das konzentrieren, was im Mittelpunkt steht: die künstlerischen Produktionen auf den Bühnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dafür die richtigen Voraussetzungen geschaffen haben“, so die Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Rörig.

Kulturdezernent der Stadt Essen Muchtar Al Ghusain fügt hinzu: „Im Interesse der Theater und Philharmonie Essen, ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch der Stadt Essen insgesamt war es angesichts der Entwicklung der letzten Monate notwendig, jetzt Klarheit zu schaffen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Theater und Philharmonie Essen ist eine tragende Säule des kulturellen Lebens unserer Stadt und soll dies auch künftig bleiben.“

Die Weichen gestellt hat der Aufsichtsrat darüber hinaus zur Findung einer neuen Intendanz für das Aalto Musiktheater und die Essener Philharmoniker ab der Spielzeit 2027/2028. So wird die damit beauftragte Findungskommission unter Hinzuziehung von zwei Expert*innen aus dem bundesweiten Theaterumfeld sowie einer externen Beratung zur Organisation des Findungsprozesses zeitnah eine entsprechende Stellenausschreibung veröffentlichen. Die aktuelle Intendantin Dr. Merle Fahrholz hatte im vergangenen Februar ihren Verzicht auf einen neuen Dienstvertrag erklärt. Im Zuge der Intendanz-Findung wird der Aufsichtsrat sich auch mit der Suche einer Nachfolge für Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti befassen.