
Heiligenhaus. Der „Dom“ ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Spitze von St. Suitbertus ist von weitem zu sehen und symbolisiert: Dort oben auf dem Berg liegt Heiligenhaus. Jetzt ist der Turm eingerüstet. Nach 25 Jahren sind an der Wetterseite Sanierungsarbeiten fällig.
Am 5. Juli 1896 wurde der Grundstein für die Kirche St. Suitbertus gelegt. Erst vier Jahre zuvor, im Jahr 1892, hatte Heiligenhaus das Recht erhalten, eine eigenständige Pfarrei zu gründen, wie der Geschichtsverein berichtet. Zuvor gehörten die Heiligenhauser Katholiken nämlich „zur weit entfernten Pfarrei Homberg“.
Eingeweiht wurde das damals neue Gotteshaus im Jahr 1898. „Der komplette Ausbau der Kirche sollte aber noch bis 1907 dauern“, berichtet der Geschichtsverein Heiligenhaus.
Nun wird erneut gebaut. Der 63 Meter hohe Turm an der Hauptstraße ist eingerüstet. Das Gerüst reicht bis zur Kante der Turmhaube in 35 Metern Höhe. Die verschieferte Haube selbst ist frei geblieben. Auf ihr wurden vor drei Jahren die in einem Fachbetrieb im Sauerland neu geschmiedete Kirchturmspitze mit Hahn und Kugel montiert.
Bei diesen Arbeiten wurden Schäden im Mauerwerk des Turms entdeckt. Die Katholische Kirchengemeinde St. Suitbertus musste handeln – die Sanierung wurde ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Kölner Steinmetzfirma Schorn. Das auf Denkmalpflege spezialisierte Unternehmen hatte bereits vor einem Vierteljahrhundert am Turm gearbeitet.
Vor allem an der Wetterseite gibt es Schäden, erklärt Architekt Anno Lingens. Sein Büro in Düsseldorf war schon bei der Neugestaltung des Domplatzes von St. Suitbertus mit Planung und Bauleitung betraut. Jetzt kümmert sich Lingens um die Sanierungsarbeiten am Turm.
Die Mauersteine sind insbesondere im Bereich zwischen 20 und 35 Metern Höhe beschädigt, berichtet Lingens. Es handelt sich um seltenen Ruhrsandstein, der jetzt aus Herdecke geliefert wird. Die neuen Steine müssen eingesetzt und neu verfugt werden – generell wird die Verfugung in Teilen erneuert.
Seit gut einem Monat steht das wie ein Kunstwerk von Christo verhüllte Gerüst am Kirchturm. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Damit es am Fuß der Kirche nicht ganz so sehr nach Baustelle aussieht, hat der Förderverein Bauzaunbanner anfertigen und anbringen lassen. Sie zeigen Details der Kirche und laden Passanten zugleich zu einem Besuch in St. Suitbertus ein. Auf einem Banner ist zudem dokumentiert, was der Förderverein – neben der neuen Kirchturmspitze – bereits auf den Weg gebracht hat und welche Projekte noch geplant sind, zum Beispiel ein barrierefreier Eingang an der rechten Seite des Kirchturms mit automatischen Türen.
Schon der Name des Fördervereins zeigt, wie wichtig den Mitgliedern der Zustand des Gotteshauses ist: „Unser Dom“ heißt der Verein. Die Sammlung für die Kirchturmspitze wurde jetzt mit der Übergabe eines symbolischen Spendenschecks in Höhe von mehr als 23.500 Euro abgeschlossen. Wer die weiteren Projekte des Fördervereins unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. (Empfänger: Förderverein der Pfarrkirche St. Suitbertus „Unser Dom“, IBAN: DE66360602950000304301 BIC: GENODED1BBE, BIB Bank im Bistum Essen).
Für die bis Jahresende laufende Sanierung des Heiligenhauser Wahrzeichens sind knapp 300.000 Euro aufzubringen. Diese Kosten übernehmen zu rund 70 Prozent das Erzbistum Köln und die Katholische Kirchengemeinde St. Suitbertus.