Erkrath. Die Linke Erkrath hat auf ihrer vergangenen Ortsverbandssitzung Gabriele Riedl einstimmig als Bürgermeisterkandidatin gewählt.
„Eigentlich wünschen wir uns ein Team an der Spitze der Stadt Erkrath“, erklärt Sonja Müller, Sprecherin des Ortsverbandes. „Andererseits nehmen wir die Gemeindeordnung ernst, und die sieht die Wahl eines/einer Bürgermeister*in vor. Dafür haben wir als LINKE eine hervorragende Kandidatin gefunden.“ Seit ihrer Pensionierung im Oktober 2023 engagiert sie sich in ihrer Heimatstadt: „Ich möchte erreichen, dass Erkrath weiterhin eine bürgernahe und weltoffene Stadt ist.“ Riedl kandidiert als Parteilose auf Platz 3 der offenen Linken-Liste. Sie kandidiert für die Linken, „weil sie die einzige Partei ist, die die Themen ernsthaft anspricht, die den Menschen auf den Nägeln brennen: gerechter Lohn, von dem wir gut leben können, bezahlbare Mieten und Lebensmittel, echte Integration sowie – heute wichtiger denn je – eine klare Aussage für Diplomatie in der Friedensfrage.“
Gabriele Riedl (Jahrgang 1958) war über 30 Jahre bei der Kreisverwaltung Mettmann tätig, zuletzt als Abteilungsleiterin im Amt für Schule und Bildung. Dort leitete sie das Regionale Bildungsbüro, das unter anderem für die Berufsorientierung von Schülern im Kreis zuständig ist. Zudem war sie zehn Jahre als Entwicklungshelferin in Mali und Burkina Faso im Einsatz. Politisch war Riedl in Bochum kommunal aktiv – unter anderem als Ratsmitglied, stellvertretende Bürgermeisterin, kulturpolitische Sprecherin und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, im Agenda-Beirat sowie im Aufsichtsrat des Tierparks. Auch auf Landes- und Europaebene sammelte sie vielfältige Gremienerfahrungen: im Vorstand des Städtetages NRW, im Hauptausschuss des Rates der Gemeinden und Regionen Europas sowie im Rahmen der Städtepartnerschaft Bochum–Donezk.
Riedl kennt soziale Herausforderungen aus eigener Erfahrung: Aus einem Beamtenhaushalt stammend, absolvierte sie eine Verwaltungsausbildung, machte auf dem zweiten Bildungsweg Abitur und studierte Sozialwissenschaften in Bochum – möglich nur mit BaföG. Nach dem Studium kehrte sie in den öffentlichen Dienst zurück und war zwölf Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Mettmann. Sie baute ein kreisweites Netzwerk für Emanzipation auf, initiierte Selbstsicherheitstrainings für Mädchen und Jungen an Schulen sowie den Aufbau des Frauenhauses – eine bis heute wichtige Schutzstruktur, deren sichere Finanzierung sie weiterhin fordert.
Riedl ist verwitwet und eng mit der Familie ihres verstorbenen Mannes in Afrika verbunden. Aus ihrer Zeit in Mali und Burkina Faso bringt sie eine weltoffene Perspektive mit, die sie auch persönlich verkörpert. Gabriele Riedl engagiert sich aktiv im Wahlprogramm der Linken Erkrath – mit Schwerpunkten auf Frauen- und Menschenrechten, Integration, Klimaschutz und Energiepolitik. Besonders wichtig ist ihr das Miteinander: „Immer gemeinsam, niemals allein“ ist für sie mehr als ein Wahlspruch – es ist Grundlage für ein solidarisches Zusammenleben und Handeln in der Stadt. Diesen Grundsatz möchte sie auch als Bürgermeisterin umsetzen.