
Düsseldorf. Eins von 52.000 Denkmälern im Rheinland: das Verwaltungsgebäude der Bezirksregierung Düsseldorf. Es ist zugleich der Dienstsitz und das Lieblingsdenkmal von Thomas Schürmann, der das Gebäude liebevoll als “Schlösschen” bezeichnet.
Warum sich der Regierungspräsident dem Objekt so verbunden fühlt, beschreibt er selbst: “Das Schlösschen ist für mich weit mehr als ein eindrucksvolles Gebäude. Erbaut zwischen 1907 und 1911 als Dienstwohnsitz des Regierungspräsidenten, verbindet es neobarocke Pracht mit funktionaler Würde: Mansarddach, Attika, Erker und Belvedere – und im Inneren der Plenarsaal, einer der schönsten profanen Jugendstilsäle in Deutschland. Auf seiner Dachkante stehen – flankiert von zwei Obelisken – vier Figuren, die die „Beamtentugenden“ verkörpern: Beredsamkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit und Unbestechlichkeit. Sie erinnern daran, dass gute Verwaltung auf klaren Werten basiert.
Ich selbst lebe als Regierungspräsident nicht im Schlösschen, aber ich belebe es. Für mich ist es ein Ort der Begegnung – vor allem mit Vertreterinnen und Vertretern aus Städten, Kreisen und Kommunen, die hier regelmäßig zum fachlichen Austausch zusammenkommen. Ein Ort der Vernetzung – über Behörden- und Stadtgrenzen hinweg.
Gleichzeitig ist er offen für alle: Bei der Nacht der Museen oder dem Tag des offenen Denkmals können Bürgerinnen und Bürger diesen besonderen Ort erleben. Hier wird auch die Geschichte der Bezirksregierung als Täterbehörde im Nationalsozialismus aufgearbeitet – bewusst an einem Gebäude, das einst Symbol staatlicher Autorität war. Das Schlösschen zeigt mir täglich, was gute Verwaltung ausmacht: Sie schafft Vertrauen, ermöglicht Austausch – und bleibt offen für Wandel. Es ist gut, dass das Schlösschen heute nicht nur verwaltet, sondern verbindet – Menschen, Themen und Perspektiven.”