Ratingen. Die Arbeiten an der technischen Infrastruktur des Marktplatzes gehen in den Endspurt. Am 22. September, gleich nach dem Ratingen-Festival, beginnt mit dem Einbau der neuen Kammer für den Löwenbrunnen der dritte und größte Bauabschnitt.
Einige Wochen lang wird der Marktplatz für die Außengastronomie nur eingeschränkt nutzbar sein, die Wochenmarktbeschicker weichen auf nah gelegene Ersatzflächen in der Fußgängerzone aus. Zum 31. Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Warum die Einschränkungen während der Bauzeit unvermeidlich sind, wird schnell klar, wenn man sich die Dimensionen der Baustelle vor Augen führt. Die neue Brunnenkammer hat ungefähr die Ausmaße einer Fertiggarage und wird in einer sieben mal fünf Meter großen und 3,50 Meter tiefen Baugrube neben dem Löwenbrunnen versenkt. Genau genommen hat der Betonkubus zwei Kammern, eine enthält das Wasserreservoir, die zweite die Technik mit Pumpe und Reinigungssystem.
Mit der neuen Brunnentechnik wird sichergestellt, dass der 50 Jahre alte Löwenbrunnen, inzwischen ein Wahrzeichen der Stadt, wieder zuverlässig sprudelt, was die alte Technik zuletzt nicht mehr gewährleisten konnte. Die alte Brunnenkammer, eher ein Kriechkeller unter dem Brunnen, bleibt übrigens bestehen, Teile des Leitungssystems werden weitergenutzt.
Im Jubiläumsjahr 2026 sollen sich die Ratingerinnen und Ratinger aber nicht nur am angenehmen Plätschern auf dem Marktplatz erfreuen, sondern auch am Anblick des Brunnens. Deshalb wurde und wird auch das Brunnengehäuse einer Frischzellenkur unterzogen. Die Betonsanierer und die Sandstrahler waren schon da, Abläufe wurden neu gebohrt, und der Löwe wurde von unschöner Patina befreit. Die Wappen der Ratinger Stadtteile werden natürlich gründlich gereinigt, dann erhält das Brunnengefäß eine schützende Innenbeschichtung, und schließlich kümmert sich der Betonkosmetiker um den letzten Schliff.
In diesem Jahr wird der Brunnen dann nur ein paar Tage lang, gewissermaßen als Generalprobe, in Betrieb gehen. Denn von November bis März haben die städtischen Brunnen normalerweise Pause.
Auf dem Marktplatz wird seit dem Frühsommer gearbeitet. Zunächst wurde die Strominfrastruktur für die Marktbeschicker und andere Nutzer des Marktplatzes erneuert. Alte Strombänke wurden ersetzt und durch moderne, leistungsstärkere Unterflurverteiler ersetzt. Auch das Bürgerhaus erhielt einen zusätzlichen Verteiler, und die Bühnentechnik wurde ebenfalls erneuert. Diese kommt jetzt erstmals beim Ratingen-Festival zum Einsatz. Mit der Brunnenkammer wird auch ein Baumschutzsystem unter dem Markt installiert, das die stark beanspruchten Stadtbäume besser mit Wasser, Luft und Nährstoffen versorgt.
Die Bauarbeiten in der sensiblen Fußgängerzone wurden und werden stets in enger Abstimmung mit den Anliegern geplant und durchgeführt. So wurde auf dem Marktplatz mit äußerster Rücksicht auf die Außengastronomie gearbeitet, und an der Düsseldorfer Straße wurde die komplette Neupflasterung so in Abschnitte eingeteilt, dass die Geschäfte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.
Kern der Abstimmung war auch, dass die Arbeiten am 31. Oktober beendet werden, um nicht in Konflikt mit dem Weihnachtsmarkt und dem für die Einzelhändler wichtigen Vorweihnachtsgeschäft zu kommen. An der oberen Oberstraße kann der extrem straff geplante Zeitplan nicht ganz eingehalten werden, da es bei der Sanierung der Kanalhausanschlüsse einige unerwartete Verzögerungen gab. Dort werden von Ende September bis Ende Oktober die Seitenbereiche vor den Geschäften so weit wie möglich neu gepflastert werden, so dass die Straße ansprechend aussieht. Die Restarbeiten würden dann im neuen Jahr durchgeführt werden.