Die Akteure des Kongresses. Foto: Andreas Endermann
Die Akteure des Kongresses. Foto: Andreas Endermann

Düsseldorf. Der Mobilitätskongress der IHK-Initiative Rheinland hat erneut Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammengebracht, um Lösungen für eine zentrale Herausforderung der Region zu diskutieren.


Unter dem Motto „Baustelle Rheinland – Wie bleiben unsere Städte und Kreise erreichbar?“ haben die Rheinland-IHKS die konkreten Handlungsansätze für bessere Koordinierung, eine moderne Infrastruktur und effektives Verkehrsmanagement in den Mittelpunkt gerückt.

Andreas Schmitz, Präsident der IHK Düsseldorf, machte bereits zur Eröffnung die Dringlichkeit des Themas deutlich. Mobilität sei die Lebensader des Rheinlands, betonte er: „Eine funktionierende Infrastruktur ist für die gesamte Region von entscheidender, wirtschaftlicher Bedeutung.“

Marode Verkehrswege wirkten dagegen wie eine Wachstumsbremse für die Volkswirtschaft. Ohne eine kluge Abstimmung der zahlreichen Baustellen drohten Staus, Umwege und wirtschaftliche Schäden. „Mit guter Planung jedoch können Baustellen nicht nur Belastung sein, sondern auch ein Hebel für nachhaltigen Fortschritt“, so Schmitz.

Auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer betonte, dass Land, Kommunen und Wirtschaft nur gemeinsam Lösungen finden können, um Verkehrsflüsse trotz zahlreicher Baustellen zu sichern. Felix Heinrichs, Vorstand der Metropolregion Rheinland, ergänzte, dass dafür vor allem eine frühzeitige Abstimmung erforderlich sei, damit Pendler- und Wirtschaftsverkehre gleichermaßen berücksichtigt werden.

Wie dringend diese Koordination ist, zeigte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein auf: „Zwei Drittel aller Autobahn-Baustellen in Deutschland liegen in NRW – obwohl nur 17 Prozent des gesamten Netzes durch unser Bundesland verlaufen. Allein im September waren es 779 Baustellen. Diese Zahlen verdeutlichen die enorme Belastung für Verkehr, Wirtschaft und Umwelt.“

Die anschließende Diskussion unter dem Titel „Alt, marode, unterfinanziert? Warum wir gute Infrastruktur im Rheinland brauchen“ machte unmissverständlich deutlich, dass viele Brücken und Straßen überlastet sind und dringende Sanierungen längst überfällig. Der Investitionsbedarf übersteigt die vorhandenen Mittel deutlich. Gleichzeitig waren sich alle Teilnehmenden einig: Eine funktionierende Infrastruktur ist das Fundament für Wirtschaft und Gesellschaft – ohne sie geraten Mobilität, Lieferketten und Wettbewerbsfähigkeit ins Wanken.

Im weiteren Verlauf stand die Frage im Mittelpunkt, wie Baustellenkoordinierung und Verkehrsmanagement so gestaltet werden können, dass unvermeidbare Eingriffe ins Netz möglichst reibungslos ablaufen. Engere Abstimmungen zwischen Bauverwaltungen, Verkehrsbehörden und Infrastrukturbetreibern sind dabei ebenso notwendig wie der Einsatz digitaler Planungstools und Plattformen. Diese können helfen, Bauzeiten zu verkürzen, parallele Sperrungen zu vermeiden und den Verkehr trotz Sanierungsdruck fließen zu lassen. So lassen sich Staus verringern, Emissionen senken und die Mobilität in Nordrhein-Westfalen nachhaltig sichern.

Die Zukunft der Mobilität im Rheinland, da waren sich alle einig, hängt entscheidend von einer leistungsfähigen Infrastruktur, abgestimmten Bauabläufen und einer intelligenten Verkehrslenkung ab. Nur wenn alle Akteure gemeinsam handeln, kann die Region auch in Zukunft erreichbar, klimafreundlich und wirtschaftlich stark bleiben.