Kreis Mettmann. Die ambulanten Hilfen in Mettmann kümmern sich, wenn Familien Unterstützung benötigen. Tina Borrenkott und Olha Pustovoitova gewähren Einblicke in ihre Arbeitsbereiche.
Das Team der ambulanten Hilfen Mettmann gehört zum Fachbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann. Es besteht aus engagierten Fachkräften, die eng zusammenarbeiten und flexibel auf neue Herausforderungen reagieren.
Tina Borrenkott ist seit rund einem Jahr Teil des multiprofessionellen Teams in der Kreisstadt. “Mein Werdegang bis hierher ist bunt und abwechslungsreich und meine Aufgaben in Zusammenarbeit mit den begleiteten Familien sieht genauso aus. Ich arbeite mit Familien in unterschiedlichen Lebenssituationen und setze dabei auch kreative Methoden wie künstlerische Ausdrucksformen ein, um Gefühle und Bedürfnisse nonverbal sichtbar zu machen”, so Borrenkott. Zentral ist für sie eine “transparente, humorvolle und vertrauensvolle Beziehungsgestaltung”.
Ihre Kollegin Olha Pustovoitova wuchs in der Ukraine auf und absolvierte dort einen Masterabschluss in Rechtswissenschaften, bevor sie als Anwältin tätig war. “Mein Interesse an Konfliktlösungen jenseits gerichtlicher Verfahren führte mich zu einem zweiten Masterstudium in Psychologie und einer Weiterbildung in Mediation”, so Pustovoitova. “Nach meiner Flucht aus der Ukraine bin ich nun Teil des Teams der ambulanten Hilfen in Mettmann.”
Für die beiden Engagierten geht es im Arbeitsalltag darum, Familien zu unterstützen – bei Erziehungsfragen, Trennung oder Scheidung, sowie bei Konflikt- und Krisensituationen.
“Dabei koordinieren wir Hilfen, bieten Beratung an und arbeiten eng mit Schulen, Therapeuten und weiteren Fachstellen zusammen. Wir bieten Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen soziale Gruppenarbeit wie Reiten, Klettern, Kunst, Abenteuergruppe und Gruppen für Eltern zum Beispiel mit herausfordernden Jugendlichen an”, so ha Pustovoitova. Wenn Kinder, Jugendliche oder Familien mit belastenden, kritischen oder existenziellen Situationen konfrontiert seien, könnten sie durch die Fachkräfte individuell begleitet werden.
Für die Helferinnen steht die wertschätzende, respektvolle und empathische Beziehung auf Augenhöhe im Mittelpunkt. Stets geht es darum, gemeinsam mit den Familien Lösungswege zu erarbeiten. So soll die Eigenständigkeit der Angehörigen weitgehend erhalten bleiben.
Die Angebote sind für Familien kostenfrei. Sie werden über das Sozialrecht finanziert. Um die Kosten zu decken, gibt es zu dem Spendengelder, die zum Beispiel für Ausflüge, soziale und Ferienangebote oder Kriseninterventionen eingesetzt werden.
“Eine aktuelle Herausforderung sind die zunehmenden psychischen Belastungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern – und die begrenzte Verfügbarkeit von Therapieplätzen”, berichten die beiden Frauen. Jede Familie habe individuelle Bedürfnisse, sodass kreative, flexible und individuelle Lösungen gefragt sind. “Standardisierte Ansätze reichen oft nicht aus – das macht unsere Arbeit anspruchsvoll, aber auch besonders lebendig”.