
Recklinghausen. Die Feuerwehr Recklinghausen hat eine Bilanz zu den Einsätzen rund um das Weihnachtsfest gezogen: Während der Heiligabend einsatztechnisch vergleichsweise ruhig verlief, forderte ein kräftezehrender Wohnungsbrand die Einsatzkräfte am ersten und zweiten Weihnachtstag.
Die Feuerwehr Recklinghausen wurde im Verlauf des 24. Dezember zu mehreren Einsätzen wegen ausgelöster Brandmeldeanlagen gerufen. “Diese stellten sich allesamt als Fehlalarme heraus, so dass vor Ort keine größeren Maßnahmen der Feuerwehr nötig waren”, berichtet die Feuerwehr in ihrem Rückblick auf die Weihnachtstage.
Die Feuerwehr Recklinghausen wurde dann am ersten Weihnachtstag gegen 16:30 Uhr zur Farnstraße in den Stadtteil Grullbad alarmiert. “Bei Eintreffen stand eine Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Vollbrand”, hieß es. Flammen und Brandrauch schlugen bereits auf der Rückseite des Gebäudes ins Freie. Der Brand hatte zudem bereits auf das erste Geschoss übergegriffen.
“Aufgrund des Brandes kam es großflächig im Gebäude zum Teileinsturz der Decken zwischen den Geschossen”, so die Feuerwehr.
Der einzige Bewohner des Hauses war nicht anwesend, verletzt wurde deshalb niemand.
Die Feuerwehr löschte mit zahlreichen Atemschutztrupps den Brand ab. Aufgrund der Bauweise des Altbaus mit Holzzwischendecken seien aufwendige Nachlöscharbeiten erforderlich gewesen, die aufgrund des Teileinsturzes im Gebäude ausschließlich vom Treppenraum und über eine Drehleiter erfolgen konnten und händisch durchgeführt werden mussten. Um 20 Uhr am ersten Weihnachtstag konnte der Einsatz der Feuerwehr beendet werden. Um 7:15 Uhr am zweiten Weihnachtstag wurde die Feuerwehr nochmals zur Farnstraße alarmiert. Versteckte Glutnester waren wieder aufgeflammt. Die Einsatzkräfte mussten nochmals aufwendig per Hand Glutnester in den Zwischendecken suchen und ablöschen. Hierzu musste die Zwischendecke jeweils wiedermals händisch gewaltsam geöffnet werden. Zudem wurde über eine Drehleiter die Dachhaut geöffnet, um auch über das Dach an Glutnester heranzukommen und diese ablöschen zu können.
Zur Einschätzung der Statik und der Einsturzgefahr forderte die Einsatzleitung die Expertise eines Baufachberater des Technischen Hilfswerks an. Dieser stellte für Teile des Gebäudes eine akute Einsturzgefahr fest.
In Absprache mit weiteren städtischen Fachbereichen, die sich ebenfalls in eigener Zuständigkeit vor Ort einfanden, wurde die Farnstraße vor dem Brandobjekt komplett gesperrt. Um die Zugänglichkeit für die Bewohner des Nachbarhauses zu sichern, errichtete das THW einen Schutztunnel.
Der kräftezehrende und zeitintensive Einsatz der Feuerwehr endete um 15 Uhr am zweiten Weihnachtstag. Die Polizei ermittelt zur Brandursache und Schadenshöhe.

