Ratingen. Die Einsatzkräfte des kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) hatten am Wochenende auffällig viel zu tun, um Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung nachzugehen. Die Stadt Ratingen berichtet über die Vorfälle:
Schon am Freitagnachmittag gingen mehrere Hinweise ein, dass die Spiel- und Sportplätze im gesamten Stadtgebiet aufgrund des frühlingshaften Wetters sehr gut besucht seien. Einige Besucher würden keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dabei muss auf Spielplätzen mindestens eine Alltagsmaske getragen werden. Lediglich Kinder bis zum Schuleintritt sind von dieser Pflicht befreit. Daher suchten die Dienstkräfte des KOD verschiedene Spiel- und Sportplätze im gesamten Stadtgebiet auf und wiesen die Besucherinnen und Besucher auf die bestehenden Regelungen hin.
Während sich die meisten angetroffenen Personen einsichtig zeigten, musste der KOD am Stadtwerke-Ratingen-Sportpark weitergehende Maßnahmen ergreifen. Dort spielten ca. 30 Jugendliche bzw. junge Erwachsene Fußball, ohne sich an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten. Eine freundliche Ansprache des dort ansässigen Sportvereins wurde von den jungen Menschen ignoriert, sodass der Verein den KOD um Unterstützung bat. Die Ordnungskräfte nahmen Personalien von zwölf Jugendlichen auf, die anderen flüchteten.
Am Freitag gegen 22.50 Uhr erhielt der KOD einen Anruf von der Leitstelle der Polizei. Dort war der Hinweis aus der Bevölkerung eingegangen, dass vor einer Gaststätte im Ratinger Süden mehrere Fahrzeuge auf dem Gehweg stehen und dass sich in der Kneipe mehrere Personen aufhalten sollen. Als die KOD‘ler kurze Zeit später eintrafen, versahen sie zunächst zwei Fahrzeuge, die ordnungswidrig auf dem Gehweg parkten, mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung. Die Rollläden der Kneipe waren geschlossen, es waren jedoch Stimmen zu hören. Daher forderte der KOD im Rahmen der Eigensicherung die Unterstützung der Polizei an. In der Gaststätte befanden sich neben dem 38-jährigen Wirt zwei weitere Personen. Etliche leere Bierflaschen und ein voller Aschenbecher deuteten darauf hin, dass sich die Personen schon längere Zeit in der Kneipe befanden. Der Inhaber erklärte, es handele sich um ein privates Treffen mit Freunden. Diese Darstellung wurde aber nicht akzeptiert, das illegale Treffen aufgelöst. Der Inhaber und die beiden Gäste müssen mit Bußgeldern wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung und das Nichtraucherschutzgesetz rechnen. Die Gaststätte wurde freiwillig geschlossen.
Am Sonntagmorgen erhielten die Dienstkräfte des KOD mehrere Hinweise, dass im Wald oberhalb des Blauen Sees am Samstagabend offensichtlich eine Party stattgefunden hatte. Tatsächlich fanden die Einsatzkräfte vor Ort 30 bis 40 leere Pfandflaschen und sonstigen Müll, zum Beispiel Gartenstühle, auf denen man es sich offensichtlich gemütlich gemacht hatte. Die KOD’ler sammelten den gesamten Müll ein und entsorgten ihn ordnungsgemäß.
Ebenfalls am Sonntag gegen Mittag erhielten die Einsatzkräfte des KOD seitens der Polizei den Hinweis, dass im Bereich eines Wanderparkplatzes im Angertal chaotisch und verkehrsbehindernd geparkt werde. Die sofort eingeleitete Überprüfung ergab: Fünf Autos mussten abgeschleppt, acht weitere gebührenpflichtig verwarnt werden.
Kurze Zeit später erhielten die KOD‘ler den Hinweis, dass eine Gruppe von Künstlern im Internet und per E-Mail zu einer Vernissage für diesen Sonntag eingeladen hatte. Zwar hatten die Künstler darauf hinwiesen, dass die Hygienevorschriften und Abstandregeln einzuhalten seien, aber da die Coronaschutzverordnung aktuell keine Veranstaltungen erlaubt, nahm der KOD mit den Verantwortlichen Kontakt auf und wies auf die Rechtslage hin. Die Künstlergruppe war einsichtig und sagte die Vernissage umgehend ab.