Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind auch für Männer wichtig. Foto: pixabay
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind auch für Männer wichtig. Foto: pixabay

Köln. Was für Frauen der Frauenarzt ist, sollte für Männer der Urologe sein. Während für Frauen jedoch der Besuch bei Gynäkologen ganz selbstverständlich zum gesunden Lebensstil gehört, sind Männer nachlässiger bei den Vorsorgeuntersuchungen.


Die Urologen von der Uro-GmbH Nordrhein appellieren an die Männer, die Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen. Prostatakrebs löst nämlich im Anfangsstadium keine Symptome aus und Betroffene bemerken so die Krankheit erst dann, wenn es zu spät ist. Obwohl Prostatakrebs die häufigste Krebsart beim Mann darstelle, würde nur jeder zehnte Mann an Krebs-Vorsorgeprogrammen teilnehmen. Während der Corona-Pandemie seien die Zahlen sogar rückläufig und nicht selten werde das allgemeine Infektionsrisiko als willkommener Vorwand genommen, die Vorsorge zu verschieben.

Der Urologe Dr. Reinhold Schaefer weist auf die frühen Behandlungsmöglichkeiten hin: „Im Frühstadium können wir den Tumor weitaus besser operieren oder bestrahlen, auch so, dass Erektionsstörungen oder Inkontinenz nur selten auftreten. Später ist dies aufgrund der Tumorgröße oft nur bedingt möglich. Zudem birgt eine späte Erkennung die Gefahr, dass der Tumor bereits in andere Organe gestreut hat.“ Vor allem bei Rauchern sei eine regelmäßige Vorsorge wichtig, so Schäfer.

Die Prostata, eine walnussgroße Drüse, gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie liegt vor dem Mastdarm und ist damit durch eine Tastuntersuchung zu etwa 25 Prozent gut fühlbar. Als Drüse produziert sie Samenflüssigkeit und eine einweißähnliche Substanz, die sogenannte Prostata-spezifische-Antigen-Flüssigkeit (PSA). Diese sowie Tast- und Ultraschalluntersuchungen sind wichtige Parameter in der Früherkennung.

Vorsorge: Einmal jährlich für Männer ab 45 Jahre

Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Kassen sieht in Deutschland für Männer ab 45 einmal jährlich eine Prostatauntersuchung vor. Neben der Erfassung von persönlicher Krankengeschichte, Beschwerden und Symptomen untersuchen Urologen auch Geschlechtsorgane und Lymphknoten in der Leiste. Zudem tasten sie die Prostata vom Enddarm aus ab.

Findet der Arzt Veränderungen, veranlasst er die Suche nach möglichen Ursachen. Dazu gehören beispielsweise Ultraschalluntersuchungen. Für den PSA-Test reicht eine Blutuntersuchung aus. Der Wert erhöht sich unter verschiedenen Umständen, beispielsweise bei Prostatakrebs, -entzündungen oder -vergrößerungen. Generell kann er auch von Mann zu Mann verschieden ausfallen.

„Deshalb ist es wichtig, dass wir diesen Wert jedes Jahr mit derselben Bestimmungsmethode untersuchen. So haben wir Vergleichsdaten, die wir besser interpretieren können“, erklärt Dr. Schaefer. „Die Untersuchung sollte nur der Urologe vornehmen. Ähnlich den Auswertungen in spezialisierten Brustzentren, die Mammografien und Ultraschall bei Frauen durchführen und die Ergebnisse gut einschätzen können, bedarf die richtige Interpretation aller Werte einen großen Erfahrungsschatz“, verdeutlicht er die Wichtigkeit urologischer Unterscherungen. Dank weiterentwickelter Geräten liefern Ultraschall-Untersuchungen zudem immer präzisere Ergebnisse, so dass Urologen Gewebeprobenentnahmen nur im Verdachtsfall durchführen.

Informationen gibt es auch unter: www.uro-gmbh.de.