Unter anderem Experten des Landesbetriebes Straßenbau NRW haben die Brück begutachtet. Symbolfoto: Straßen.NRW
Unter anderem Experten des Landesbetriebes Straßenbau NRW haben die Brück begutachtet. Symbolfoto: Straßen.NRW

Mülheim. Die A40 ist nach einem Brand eines Tanklastwagens in Höhe der Anschlussstelle Mülheim-Styrum bis auf weiteres in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Darüber informiert der Landesbetrieb Straßenbau NRW.

Experten des Landesbetriebs Straßen NRW und der DB haben die Schäden an den insgesamt fünf Brückenbauwerken an dieser Stelle über die A40 begutachtet: „Nach derzeitigem Stand muss das Brückenbauwerk 3, das in unmittelbarer Nähe des Unfallortes und somit im direkten Hitzeherd gelegen ist, neugebaut werden, weil es nicht mehr standsicher ist“, heißt es aus dem Landesbetrieb.

Seitens der Bahn liefen zudem die Prüfungen der benachbarten Brückenbauwerke inklusive der Energieanlagen und Technik. Das konkrete Ausmaß der Schäden lasse sich erst nach Abschluss der Untersuchungen benennen. Für die Abbrucharbeiten hat die Bahn zwei Wochen angesetzt.

Die am stärksten betroffene Brücke sei mit 4,60 relativ niedrig, so Straßen-NRW. „Die Hitzeentwicklung unter dem Bauwerk war so hoch, dass die Spannbeton-Konstruktion schwer geschädigt worden ist“. Daher sei weder ein Überfahren der Brücke, noch ein sicheres Unterqueren möglich.

„Von dem Bauwerk könnten Betonteile auf die Fahrbahn fallen“, sagte Joachim van Bebber, Leiter der Straßen-NRW-Autobahnniederlassung Krefeld. Ebenfalls beschädigt ist eine gut 500 Quadratmeter große Fläche Asphalt. „Diesen Schaden können wir aber kurzfristig beheben. Auch wenn eine solche Reparatur nicht mit dem dort verlegten offenporigen Asphalt durchgeführt werden kann“, so van Bebber. Die Arbeiten sollen in Abstimmung mit der Bahn im gleichen Zeitfenster wie die Abbrucharbeiten stattfinden.

Zehntausende Fahrzeuge täglich

Der Autobahnabschnitt zwischen dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg und der Anschlussstelle Mülheim-Dümpten wird täglich von 70.000 bis 90.000 Fahrzeugen genutzt (Stand: 2015). Die Straßen-NRW-Verkehrszentrale beobachtet die direkten Auswirkungen der Sperrung auf die umliegenden Autobahnen und wertet die entsprechenden Verkehrsdaten aus, um Umleitungsempfehlungen nach Möglichkeit anzupassen.

Darüber hinaus blicken die Baustellenkoordinatoren der Verkehrszentrale im Zusammenhang mit der Autobahnsperrung auch auf künftige Maßnahmen, teil der Landesbetrieb mit. Bei der Planung größerer Baumaßnahmen müsse immer auch ein Umleitungskonzept erstellt werden. Absehbar muss derzeit aber keine Maßnahme verschoben werden. Ausgesetzt sind dagegen alle planbaren kleineren Bau- und Unterhaltungsarbeiten auf den Umleitungsstrecken.

Die Alternativroute zur A40 ist die parallel verlaufende A42. Die Umleitungsverkehre werden großräumig laut Landesbetrieb Straßenbau NRW wie folgt geleitet:

  • AK Kaiserberg über die A3 bis zum AK Oberhausen-West;
  • AK Oberhausen-West über die A42 bis zum AK Herne;
  • AK Herne über die A43 bis zum AK Bochum um dort auf die A40 aufzufahren.

Hinweise auf die Vollsperrung der A40 im Bereich Mülheim werden außerdem auf zwei so genannten UVIT-Tafeln gegeben. Diese „Umsetzbaren Verkehrsinformationstafeln“ stehen vor dem Autobahndreieck Dreieck Essen-Ost in Fahrtrichtung Duisburg und am Autobahnkreuz Meerbusch in Fahrtrichtung Krefeld (jeweils zwei Tafeln pro Standort). Die Tafeln laufen an den beiden Standorten zurzeit im Probebetrieb.

Infolge der Autobahnsperrung ist laut Straßenbau NRW aktuell mit folgenden Verkehrsstörungen zu rechnen:

  • Auf der A40 unmittelbar vor der Sperrung. In Fahrtrichtung Venlo ist mit mehr Rückstau als in Fahrtrichtung Dortmund zu rechnen, da dort der Verkehr an einer Anschlussstelle ins nachgeordnete Netz zwangsabgeleitet wird. Im innerstädtischen werden durch die Ausweichverkehre von der A40 Rückstaus erwartet. Eine großräumige Umleitung ist unverzichtbar.
  • Auf der großräumigen Umleitungstrecke ist in jedem Autobahnkreuz mit Rückstaus zu rechnen, da der zusätzliche Verkehr in der Verbindungsrampe zu einer Überlastung führt
  • Die A3 ist im Bereich Duisburg schon hoch belastet, so dass dort ebenfalls mit Stau zu rechnen ist.
  • Ebenfalls mit mehr Verkehr ist innerstädtisch in Richtung der A42 zu rechnen (z.B. in Essen B224 und die Bottroper Str.; in Oberhausen B223).

Bei einer akuten Sperrung einer Autobahn kommen dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (dWiSta) zum Einsatz. Im weiteren Umfeld der Unfallstelle gibt es zum Beispiel an den Kreuzen Kaiserberg (A3), Bochum (A43) oder auch Dortmund-West (A45) Hinweise auf die Vollsperrung und eine Umleitungsempfehlung.