Der operative Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Wolfgang Mai, erklärt die aktuellen Statistiken. Foto: Agentur für Arbeit
Der operative Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Wolfgang Mai, erklärt die aktuellen Statistiken. Foto: Agentur für Arbeit

Mettmann. Die Agentur für Arbeit im Kreis Mettmann hat die Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni veröffentlicht. Der operative Geschäftsführer Wolfgang Mai erläutert die Zahlen.

„Die Corona-Auswirkungen haben im Juni nur noch zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Mettmann geführt“, fasst Wolfgang Mai, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Mettmann, zusammen. „Die Arbeitslosenquote bleibt sogar auf dem Niveau von Mai.“

Dies sei ein erster Hoffnungsschimmer, dass der Gipfel der Arbeitslosigkeit vorerst erreicht sein könnte, meint Mai. „Es verloren deutlich weniger Menschen als in den letzten beiden Monaten ihre Arbeit. Doch von normalen Zeiten sind wir noch weit entfernt. Neue Jobs entstehen derzeit erst vereinzelt und dann vor allem für Fachkräfte. Menschen ohne Berufsausbildung haben hier das Nachsehen“.

Der operative Geschäftsführer der Arbeitsagentur hält eine Berufsausbildung für den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das gelte besonders in der Krise. „Für eine Ausbildung ist es nie zu spät, diese lohnt sich auch im Erwachsenenalter. Wir können den Erwerb eines Berufsabschlusses für Arbeitslose und auch für Beschäftigte durch zahlreiche Programme unterstützen.“

Arbeitslosenquote auf Mai-Niveau

Insgesamt waren 18.632 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit Mai sind dies
160 Personen oder 0,9 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres steigt die
Zahl der Arbeitslosen um 3.985 Personen bzw. 27,2 Prozent.

Die Arbeitslosenquote bleibt wie im Mai bei aktuell 7,1 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 5,6 Prozent. Während der Finanzkrise im Juni 2009 waren 19.151 Personen arbeitslos, 519 mehr als jetzt.

„Die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen und ausländischen Mitbürgern ist im
Vergleich zum letzten Jahr überproportional gestiegen. Eine Ursache dafür ist, dass
drei von vier dieser Personen keinen Berufsabschluss haben. Wir können jedem
helfen, der eine Qualifizierung anstreben möchte. Finanzielle Mittel stehen dafür
ausreichend zur Verfügung“, so Wolfgang Mai.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Mai gesunken. Aktuell sind 1.320 der
Arbeitslosen im Juni unter 25 Jahre alt. Das waren 89 weniger als im Mai, aber 422
oder 47 Prozent mehr als im Juni vor einem Jahr.

Arbeitsmarkt trotz Corona-Krise in Bewegung

Auch wenn der Arbeitsmarkt schwer von den Auswirkungen im Zusammenhang mit
der Corona-Pandemie betroffen ist, bewegt sich noch einiges. Im Kreis Mettmann
meldeten sich im Juni insgesamt 2.242 Personen bei der Agentur für Arbeit oder dem
Jobcenter neu oder erneut arbeitslos. Das waren 930 weniger als im Mai und auch
923 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.076 Menschen ihre
Arbeitslosigkeit, 165 mehr als im Mai, aber 1.243 weniger als im Juni 2019.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist zwar leicht gestiegen, aber noch weit von einem
Niveau von vor der Krise entfernt. Die Arbeitgeber im Kreis Mettmann haben in diesem
Monat 547 Stellen gemeldet, das waren 59 mehr als im Mai.

Im Bestand befanden sich insgesamt 2.492 offene Stellen im Kreis Mettmann, 69 weniger als im Mai und 1.638 weniger als im Juni 2019.