Essen. Die Ausbreitung des Coronavirus und die damit einhergehenden Einschränkungen treffen nach Angaben des Dachverbandes „FairWertung e.V.“ auch die gemeinnützigen Alttextilsammler.
Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für die gemeinnützigen Sammler lassen sich aktuell noch nicht einschätzen, heißt es von Thomas Ahlmann, Geschäftsführer des Dachverbandes „FairWertung“, der bundesweit 130 gemeinnützige Organisationen vertritt, die Gebrauchttextilien nach den Richtlinien von „FairWertung“ erfassen. Darunter finden sich kirchliche Einrichtungen, gemeinnützige Vereine sowie Beschäftigungsgesellschaften. Viele betreiben eigene Secondhand-Läden.
Von der Ausnahmesituation bereits direkt betroffen sind Betreiber von Gebrauchtkleider-Läden. Diese bleiben voraussichtlich bundesweit bis mindestens zum 19. April geschlossen. Die im März bis in den Mai geplanten Frühjahrs-Straßensammlungen wurden durchgehend abgesagt. Bei den Gemeindesammlungen sind ebenfalls vermehrt Absagen bei den Sammlern eingegangen.
!Im Ergebnis nehmen die Mengen in Altkleidercontainern zu“, so Ahlmann. „Die Organisationen, die mit Altkleidercontainern Textilien sammeln, sind weiterhin bemüht, eine zeitnahe Entleerung der Container sicherzustellen und Vermüllungen zu vermeiden.“
Allerdings werde das mit zunehmender Dauer des Ausnahmezustands immer schwieriger; auch weil die Kapazitäten zur Lagerung und zur Sortierung von Alttextilien insgesamt an ihre Grenzen stoßen würden.
Vor überfüllte Container sollten keine Kleiderbeutel abgestellt werden: „Helfen Sie stattdessen Vermüllung zu vermeiden und melden Sie die Überfüllung dem Sammler“, ruft Geschäftsführer Ahlman auf. „Unterlassen Sie in jedem Fall die Entsorgung von nicht textilen Abfällen über die Sammelbehälter. Den gemeinnützigen Sammlern entstehen dadurch hohe Kosten für die Entsorgung dieser Abfälle.“
Sollte eine Sammlung aktuell nicht stattfinden, sollten Spendende die Altkleider nach Möglichkeit zu Hause einlagern und erst nach einer Normalisierung abgeben, appelliert der Dachverband. Spenden sollten zudem nicht vor den geschlossenen Secondhand- und Kleiderläden abgestellt werden. Stattdessen rät Thomas Ahlmann dazu, Kontakt zu den lokalen Organisationen aufzunehmen, um sich nach alternativen Abgabemöglichkeiten zu erkundigen.