Heiligenhaus. In Heiligenhaus erinnert nun vor dem Rathaus ein Gedenkstein an die Schicksale der Verfolgten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Stein vor dem Rathaus sei ein Wegweiser, der zeigen soll: „Der NS-Terror war auch hier zuhause. Niemals wieder!“, hieß es aus dem Rathaus.
Für den Ausschuss für Kultur und Städtepartnerschaften am 30. Oktober 2018 wurde durch die SPD ein Antrag eingereicht, mit der Zielsetzung mit Gedenktafeln und weiteren Stolpersteinen in Heiligenhaus an das Schicksal der Bürger und Bürgerinnen zu erinnern. An diejenigen, die, weil sie Juden waren oder aus anderen Gründen verfolgt wurden, während der Zeit des Nationalsozialismus deportiert, vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Es sollte ein klares Statement gegen das Vergessen dieses Kapitels deutscher Geschichte gesetzt werden.
Aus dem Ausschuss heraus wurde ein Arbeitskreis „Stolpersteine“ gebildet, der in Zusammenarbeit mit der sachkundigen Bürgerin Ruth Ortlinghaus und den Stadtarchivaren Nolte und Dr. Bayer die Verlegung weiterer Stolpersteine und Gedenktafeln für andere in der Zeit des NS-Regimes verfolgte Menschen erarbeiten und prüfen soll. Mit dem Ergebnis, dass in dem Zeitraum 2018 bis 2023 alle Stolpersteine (insgesamt 14 Stück) in Heiligenhaus verlegt und das Thema Gedenktafel auch im September 2023 erfolgreich umgesetzt wurde. Die Stolpersteine in Gehwegen erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Ein Kunstdenkmal gegen das Vergessen.
An alle Personen, die nicht namentlich recherchiert werden konnten, oder schon in einer anderen Stadt (wegen der Familienzusammenführung) mit einem Stolperstein bedacht wurden, soll mit einer Gedenktafel in Heiligenhaus erinnert werden. Diese Gedenktafel wurde im Arbeitskreis und im Ausschuss ausführlich thematisiert und das finale Ergebnis erarbeitet: Ein Gedenkstein. Dieser ist nun fertiggestellt und zentral vor dem Rathaus aufgestellt.
Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Städtepartnerschaften wurde der
Gedenkstein am 5. September enthüllt und Bürgermeister Michael Beck lädt am 27. Januar 2024 – am offiziellen Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus – zu einem gemeinsamen Moment des Gedenkens auf den Rathausplatz ein.