Polizeihauptkommissar Jens Jaraczewski-Kuhlen berät am Sonntag auf dem Panorama-Radweg. Foto: Polizei
Polizeihauptkommissar Jens Jaraczewski-Kuhlen berät am Sonntag auf dem Panorama-Radweg. Foto: Polizei

Heiligenhaus. Pedelec-Unfälle sind ein „Sorgenkind“ der Polizei. Das belegte die Behörde zuletzt mit den Zahlen aus der Verkehrsunfallstatistik. Vor diesem Hintergrund setzt die Kreispolizei auf Prävention und lädt am Sonntag, 26. März, gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht auf den Panorama-Radweg nach Heiligenhaus ein.

*Update*: Aufgrund der Wetterprognosen verschiebt die Polizei die Aktion auf einen neuen, allerdings noch nicht bekannten Termin. Grund sind angekündigte Regenfälle und Wind. „Wir möchten mit unserer Aktion möglichst viele Fahrrad- und Pedelec-Fahrende ansprechen. Bei der aktuellen Wetterprognose ist aber davon auszugehen, dass an diesem Tag nur wenige auf dem Zweirad unterwegs sein werden. Daher werden wir die Aktion verschieben“, so Verkehrssicherheitsberater Jens Jaraczewski-Kuhlen von der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Immer mehr Menschen sind auch im Kreis Mettmann auf einem E-Bike oder dem Pedelec unterwegs. „Der Markt erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom – doch mit der gestiegenen Mobilität auf dem durch einen Elektromotor unterstützten Zweirad sind auch die Unfallzahlen gestiegen“, so die Polizei.

Zählte die Polizei im Jahr 2019 noch 447 sowie im Jahr 2021 noch 431 Verunglückte mit Fahrrädern und Pedelecs, waren es im vergangenen Jahr 552, was einem Anstieg von rund 28 Prozent entspricht: „Pedelec-Unfälle sind derzeit unser Sorgenkind Nummer 1 – hier haben wir auch eine deutliche Zunahme der Verletzten zu beklagen“, erklärt Heiner Mies, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Auf Höhe der Campusallee werden die Verkehrssicherheitsberatenden der Polizei daher am Sonntag einen Info-Stand beziehen, um gezielt mit Pedelec-Fahrerenden ins Gespräch kommen zu können. Unter dem Motto „Sicherheitstraining to go“ werden die Expertinnen und Experten dann im Zeitraum von 12 bis 15 Uhr die Räder auf Verkehrssicherheit checken und praxisnah auf einem Übungsparcours zeigen, worauf man beim Aufsteigen, Ausweichen, Bremsen oder Absteigen mit einem Pedelec besonders achten sollte.

„Immer mehr Menschen, gerade aus der Generation 65-plus, sind mit einem Pedelec unterwegs – oftmals haben sie aber kein Gefühl für das Handling ihrer Räder. Die Körperkraft und die Sinneswahrnehmungen nehmen schon ab dem mittleren Alter nach und lassen sich nur bedingt durch Erfahrungen ausgleichen. Die Pedelecs sind schnell, schwer und haben starke Bremsen – das sind viele Menschen nicht gewöhnt, und daher kommt es zu Unfällen. Das wollen wir verhindern“, erläutert Polizeihauptkommissar Jens Jaraczewski-Kuhlen. Ferner wird die Polizei eine Virtual-Reality-Brille mit im Gepäck haben, um die Gefahren durch den „toten Winkel“ zu visualisieren.

„Wir hoffen, dass wir mit der Aktion viele Menschen auf dem Fahrrad erreichen. Bei einem herkömmlichen Pedelec-Training können wir immer nur rund ein Dutzend Teilnehmer begleiten. Mit unserem „Sicherheitstraining to go“ ist es unser Ziel, möglichst viele Radlerinnen und Radler zu erreichen und für die Gefahren mit dem Pedelec zu sensibilisieren“, so Jens Jaraczewski-Kuhlen.