Reinhard Schulze Neuhoff (Vorsitzender des Geschichtsvereins) sowie der Fotokünstler Michael Röttgerding. Foto: privat
Reinhard Schulze Neuhoff (Vorsitzender des Geschichtsvereins) sowie der Fotokünstler Michael Röttgerding. Foto: privat

Heiligenhaus. Unter dem Titel „Schönheit des Verfalls“ präsentiert der Fotograf Michael Röttgerding aus Wülfrath noch bis 27. April seine Werke in einer neuen Fotoausstellung im Museum Abtsküche.


Der Künstler Michael Röttgerding hat sich auf die fotografische Dokumentation sogenannter
„Lost Places“ spezialisiert – verlassene und in Vergessenheit geratene Orte, die durch ihren
allmählichen Verfall eine ganz besondere, melancholische Ästhetik entwickeln.

Mit seinen Kameras hält Röttgerding verfallene Industrieanlagen, Krankenhäuser, alte Villen, Gärten und andere Relikte vergangener Zeiten in eindrucksvollen Bildern fest. Dabei gelingt es ihm, die morbide Schönheit dieser Orte auf einzigartige Weise einzufangen und eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichermaßen faszinierend wie nachdenklich stimmend ist. Seine Werke erzählen Geschichten von vergangenen Epochen, von einst pulsierendem Leben und von der unaufhaltsamen Kraft der Zeit.

„Mich fasziniert der Verfall und die buchstäbliche Schönheit die sich darin verbirgt. Viele Leute sehen eigentlich nur, dass es ein altes Gebäude ist. Ich sehe die Natur, wie sie sich den Lebensraum zurückerobert. Ganz wichtig ist mir aber auch die Geschichte des Ortes selbst. Da haben Menschen gelebt, die diese Geschichte mitgeprägt haben“, so Michael Röttgerding. Man könne, so erklärt er weiter, im Vorfeld oft einiges recherchieren: „Man kommt dann mit einem ersten Eindruck an, aber in dem Ort selbst zu sein und ihn auf sich wirken zu lassen, ist noch einmal was ganz anderes.“

Der Wülfrather fotografiert in ganz Europa, in Deutschland ist er ohnehin viel unterwegs, in Schweden, gerne in Italien, aber auch Osteuropa lockt. So hat Röttgerding beispielsweise auch Tschernobyl schon mit seiner Kamera  erkundet.

Noch an zwei Wochenenden gibt es die Möglichkeit, die beeindruckenden Fotografien zu betrachten und sich von der geheimnisvollen Ausstrahlung der gezeigten Motive verzaubern zu lassen. In begleitenden Texten erläutert der Künstler auch erstmals seine spannenden Recherchen zu den einzelnen Werken. Die Ausstellung ist noch am Ostermontag, 14 bis 17 Uhr, zu sehen (Ostersamstag und -sonntag bleibt das Museum geschlossen), außerdem noch am Samstag, 26. April, 14 bis 17 Uhr, sowie am Sonntag, 27. April, 11 bis 17 Uhr.