Heinz-Theo van Wickeren und Harald Gülzow beraten eine Brunnenbesitzerin mit Nitratkarte NRW des VSR-Gewässerchutz. Foto: VSR-Gewässerschutz
Heinz-Theo van Wickeren und Harald Gülzow beraten eine Brunnenbesitzerin mit Nitratkarte NRW des VSR-Gewässerchutz. Foto: VSR-Gewässerschutz

Hilden. Das gelbe Labormobil des VSR-Gewässerschutzes ist bei  Brunnenbesitzern inzwischen bekannt. Am Dienstag, 5. August, steht das Fahrzeug von 11 bis 13 Uhr auf der Mittelstraße vor dem Rathauscenter in Hilden. Dort können Interessiert dann ihre Wasserproben abgeben.


In den vergangenen Jahren sorgten die Informationsstände für reges
Interesse. Über 110 Bürger im Kreis Mettmann brachten Wasserproben aus ihren Gartenbrunnen mit um sich über die mögliche Nutzung zu informieren. Auch in diesem Jahr bietet die gemeinnützige Organisation wieder eine Untersuchung an. Im Sommer, wenn es heiß und trocken ist, wird im Garten viel Wasser benötigt.

„Uns ist es wichtig, dass außerhalb des Hauses Brunnenwasser statt dem kostbaren Leitungswasser genutzt wird,“ erzählt Harald Gülzow. Er ist zusammen mit Heinz Theo van Wickeren im Labormobil unterwegs um Belastungen im Grundwasser aufzudecken und sich für einen nachhaltigen Umgang einzusetzen. Bereits in den letzten Jahren kamen viele interessierte Brunnenbesitzer mit ihrer Wasserprobe zu den Infoständen. Sie wollten wissen wofür sie das Wasser im Garten verwenden können.

„Eine Belastung ist in den meisten Fällen nicht zu sehen oder zu riechen“,
erklärt Heinz-Theo van Wickeren. Er weist darauf hin, dass im Gegensatz zum Leitungswasser das Brunnenwasser häufig mit Nitraten, Pestiziden und weiteren Stoffen belastet ist. Außerdem können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Heinz-Theo van Wickeren führt die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wieder gegen eine geringe Beteiligung von zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer was die festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine Kostenbeteiligung können auch weitere Parameter untersucht werden.

„Durch diese ergänzenden Untersuchungen erfahren die Brunnenbesitzer, ob das Wasser zum Gemüse gießen oder sogar zum Befüllen von Planschbecken und Teich geeignet ist. Außerdem können wir auch eine Einschätzung dazu geben, inwieweit das Wasser im Notfall zum Trinken einsetzbar ist“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind empfiehlt er zur Probenahme und zum Transport
Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff. Die Messwerte bekommen die Brunnenbesitzer in einem ausführlichen Gutachten mit der Post zugesendet. „Für weitere Fragen zu den Messwerten ist unser Gewässerexperte Milan Toups jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831 9763342 erreichbar“, informiert Heinz-Theo van Wickeren.

Präsentation der Ergebnisse am Infostand

„Erstmalig haben wir zu unseren Ergebnissen der Grundwasseruntersuchungen aus dem Kreis Mettmann eine Bildschirmpräsentation für den Informationsstand vorbereitet“, berichtet Harald Gülzow. Der VSR-Gewässerschutz möchte mit den Auswertungen der Brunnenwasseranalysen im Kreis Mettmann möglichst viele Bürger
am Informationsstand erreichen. „Die von uns erstellte Nitratkarte soll die Belastung in Nordrhein-Westfalen verdeutlichen“, erklärt Gülzow. Wer keine Zeit hat zum Informationsstand zu kommen, kann die Ergebnisse auch auf der Homepage vom SR-Gewässerschutz nachlesen.

Zu der Auswertung aus dem Kreis Mettmann gelangt man über die interaktive Karte auf der Homepage des VSR-Gewässerschutzes.

Infos zum nachhaltigen Umgang mit Wasser im Garten

Der VSR-Gewässerschutz hilft mit einer Wasseranalyse das Wasser aus dem eigenen Brunnen statt dem Leitungswasser zu verwenden. Allerdings sollte auch dieses im Garten sparsam genutzt werden. Der VSR-Gewässerschutz gibt am Informationsstand dazu Tipps. „Gießen sollte jeder Gartenbesitzer nur morgens oder abends, weil sonst zu viel Wasser verdunstet“, empfiehlt Harald Gülzow. Bei der Wahl des Planschbeckens rät er Eltern und Großeltern nur die Größe zu kaufen, die benötigt wird. „Wenn nur ein Kind darin planscht, braucht man ein kleineres Planschbecken als wenn mehrere Kinder ins Wasser springen. So kann viel Brunnenwasser gespart werden“.